News / 2. Handball Bundesliga

„Wir stehen ganz dicht vor unserem großen Ziel!“

Unser Linkshänder Alexander Saul über sich, sein Team und den Aufstiegsgipfel am Samstag in heimischer Halle gegen den TuS N-Lübbecke

Am Samstag, 20.05.2023 empfängt der Tabellen-Zweite ThSV Eisenach zum „Aufstiegs-Showdown“ den punktgleichen TuS Nettelstedt-Lübbecke. Zu den Leistungsträgern bei den Wartburgstädtern zählt seit einigen Jahren Alexander Saul, der Linkshänder im rechten Rückraum.

Wir sprachen mit ihm

Sie sind seit 2017 beim ThSV Eisenach, stiegen mit ihm in die 3. Liga ab und kehrten postwendend in die 2. Liga zurück. Nun winkt der Aufstieg in die 1. Handballbundesliga. Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft in den vergangenen Jahren?

Wir sind als Mannschaft extrem gewachsen, eine eingeschworene Gruppe. Auch außerhalb des Handballparketts. Wir kommunizieren ganz viel miteinander. Wir reden offen und ehrlich miteinander. Jeder kann seinem Gegenüber sagen, was wir erwarten, was wir brauchen. Auf dem Parkett ist die Aufgabenverteilung klar, durch die Pläne unseres Trainers Misha Kaufmann vorgegeben. Dadurch setzen wir auf sicheren Handball, ohne Schnellschüsse. Jeder weiß, was von ihm gefordert wird, was vonnöten ist.

Wie sehen Sie Ihre eigene Entwicklung in diesem Zeitraum?

Zu Beginn waren vor allem meine Torwürfe gefragt. Im ersten Jahr war ich erfolgreichster Werfer unserer Mannschaft. Das hat sich verändert. Die Verantwortung hierfür liegt nun bei Fynn Hangstein und Jannis Schneibel, die das gut umsetzen. Vom System Misha Kaufmann, einem guten Mix, profitieren wir alle. Auch ich. Ich werde gefördert und gefordert bei den 1:1-Aktionen

Fühlen Sie sich mit Ihrer Familie in Eisenach heimisch, oder dürstet es Ihnen nach dem Flair einer Großstadt?

Großstadt? Nein. Da ist es zu laut, herrscht viel zu viel Trubel. Wir bevorzugen den Mix in Eisenach. Hier ist es sehr schön ruhig. Das mögen wir. So soll es auch bleiben.

Wie hat sich der Handball insgesamt in den letzten Jahren verändert?

Er ist definitiv noch schneller geworden. Sicherlich hervorgerufen durch die Regeländerungen beim Anwurfkreis. Die schnelle Mitte wird zusätzlich forciert. Für das schnelle Umschaltspiel ist das von Vorteil. Der Dessau-Roßlauer HV spielt auf dieser Grundlage einen wahnsinns schnellen Ball. Kommt man da nicht geordnet in den Rückzug, wird man überrollt.

Derzeit liefern sich drei Teams ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den 2. Aufstiegsplatz, könnte es gar zu einer Millimeterentscheidung kommen?

Durchaus möglich, dass die Entscheidung erst am letzten Spieltag fällt. Auf uns alle in der Liga, Mannschaften und Fans, wartet noch ganz viel Spannung. Wir als Team des ThSV Eisenach haben unser Ziel klar formuliert. Um dieses umzusetzen, gilt es, jedes noch anstehende Spiel erfolgreich abzuschließen. Das beinhaltet auch unser Vorhaben, im Kalenderjahr 2023 in heimischer Halle ungeschlagen zu bleiben. Dem Heimspiel gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke kommt eine enorme Bedeutung zu.

Was spricht dafür, dass der ThSV Eisenach nach dem letzten Pfiff der Saison auf einem Aufstiegsplatz steht?

Beim Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten und auch am Mittwoch bei der SG BBM Bietigheim, beide Partien endeten ja Remis, haben wir jeweils einen Mega-Fight geboten. Mit unserem schnellen Spiel haben wir die „Gallier von der Alb“, dem bereits feststehenden Aufsteiger in die 1. Bundesliga, gehörig in Nöte gebracht. Wir schauen nicht auf den Spielplan und die Resultate der Mitaufstiegsanwärter, wir fangen nicht zu Rechnen an, wir haben im Laufe der Saison gezeigt, was wir können. Rufen wir das ab, erreichen wir unser großes Ziel. Wir stehen dicht davor.

Am Samstag kommt es zum direkten Duell von zwei Aufstiegskandidaten, wenn der TuS N-Lübbecke in der Werner-Aßmann-Halle gastiert. Was erwarten Sie von dieser Partie?

Mit den Ostwestfalen kommt eine sehr gute Mannschaft, kompakt und robust in der Abwehr, mit riesigen Türmen im Innenblock, dahinter gute Torhüter. Nach vorn zeichnet sie viel Durchschlagskraft aus. Das wird ein ganz hartes Stück Arbeit. Doch noch einmal, was wir können, haben wir hinreichend bewiesen und stehen dadurch ganz oben mit dran. Mit unseren Fans im Rücken wollen wir mit einem vollen Erfolg dem Erstliga-Aufstieg ein gehöriges Stück näherkommen.

Th. Levknecht