Jannis Schneibel mit knallharter Selbstkritik
Unsere Jungs müssen nach 24:28-Niederlage im Ruhrpott Aufstiegsplatz 2 an den TuS N-Lübbecke abgeben / Mittwoch soll im Heimspiel gegen Bayer Dormagen wieder doppelt gepunktet werden - Sichert Euch Euer Ticket im Vorverkauf!
Eisenachs Erfolgsserie riss am Freitagabend im Ruhrpott. TuSEM Essen bezwang das Team von der Wartburg, zuletzt 9 Spiele ungeschlagen, mit 28:24 (13:12). Die Wartburgstädter mussten Aufstiegsplatz 2 an den TuS N-Lübbecke abgeben, der nach einem 14:18-Pausenrückstand den VfL Lübeck-Schwartau noch hauchdünn mit 27:26 bezwang. In der Auf- und Abstiegstabelle (ohne den HC Motor Zaporoshje) liegen hinter Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten (38:8 Punkte) mit dem TuS N-Lübbecke (35:13 Punkte), ThSV Eisenach (34:14), dem Dessau-Roßlauer HV (32:16) und der HSG Nordhorn-Lingen (31:15) gleich vier Mannschaften ganz dicht beieinander.
„Wir konnten nicht das auf die Platte bringen, was uns zuletzt auszeichnete. Wir hatten Probleme im Angriff. Zum einen erarbeiteten wir uns zu wenig klare Torchancen, zum anderen ließen wir diese dann auch noch ungenutzt verstreichen. Es haperte an der Chancenverwertung. TuSEM Essen war an diesem Abend einfach besser. Wir sind somit nicht wie erhofft in eine englische Woche gestartet, doch diese bietet wenige Tage später die Gelegenheit, sich zu rehabilitieren. Schon am Mittwochabend haben wir die Chance dazu“, erklärte Rene Witte, der Geschäftsführer des ThSV Eisenach. Am Mittwoch, 22.03.2023 gastiert der TSV Bayer Dormagen um 19.30 Uhr in der Wartburgstadt.
„Uns fehlte die Durchschlagskraft im Angriff. Wir haben zu viel quer gespielt. Im 7 gegen 6 agierten wir zu ängstlich. Das Torhüterduell ging an die Gastgeber“, bilanzierte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann. Für TuSEM-Schlussmann Lukas Diedrich wurden 13, für das Eisenacher Torwartduo Johannes Jepsen und Stanislaw Gorobtschuk zusammen 7 abgewehrte Bälle registriert; zum übergroßen Teil in den ersten 20 Minuten. Das trug sicherlich auch zu einer 100 %-Wurfquote der TuSEM-Youngster Alexander Schoss, Felix Eising und Tim Mast bei, die zusammen 13 Bälle einnetzten.
„Das Paket aus Deckung plus Emotionen und Leidenschaft entschied für uns. Wir fanden gegen Eisenachs 3:2:1- und auch gegen die 6:0-Abwehr gute Lösungen. Heute sind Spieler in die Bresche gesprungen, verliehen unserem Spiel Impulse, die sonst nicht so im Rampenlicht stehen“, bilanzierte ein freudig gestimmter TuSEM-Coach Michael Hegemann. „Wir brauchten bis zur 20. Minute, um in unser Spiel zu finden. Es entwickelte sich eine selten so erlebte Energie in der Halle zwischen Mannschaft und Zuschauern“, ergänzte der Ex-Nationalspieler
Nach 11:8-Führung Bruch m Eisenacher Spiel
„Wir haben in der 22. Minute 11:8 geführt, doch dann gelang uns bis zur Halbzeit nur noch ein einziger Treffer“, konstatierte Eisenachs Spielgestalter Jannis Schneibel. Der ThSV Eisenach war gut gestartet, mit Flexibilität in Abwehr und Angriff, die Breite des Kaders nutzend. Im rechten Rückraum bekam Malte Donker den Vorzug vor Alexander Saul. Mit einer versetzten Deckung wurden die Kreise vom TuSEMS-Rückraum-Recken Dennis Szczesny eingeengt. Bis zur 9. Minuten brachten die Gastgeber bereits zwei Siebenmeter nicht unter. Ante Tokic versenkte von Rechtsaußen zum 6:9 (13.) Ivan Snajder stibitzte sich das Leder und versenkte zum 7:10 (18.). „Ab der 20. Minute kamen wir nicht mehr ins Verteidigen, wir kassierten Gegentore, die Gastgeber drehten die Partie“, ärgerte sich Eisenachs Rückraumspieler Mark Grgic. „Im Angriff lief bei uns nicht mehr viel zusammen“, ergänzte der 19-Jährige. Eisenachs Rückraum-Matadoren Fynn Hangstein, allerdings mit 8 Treffern (6 davon vom Strich), und Jannis Schneibel wurden von der TuSEM-Abwehr ausgebremst. Ihre „Kollegen“ auf Seiten der Hausherren, Justin Müller und Eloy Morante Maldonado, powerten mit deutlich mehr Effizienz und Kreativität. Die Gastgeber zogen durch einen Wurf von Tim Mast in den leeren Eisenacher Kasten auf 20:15 davon (40.). „Wir kassierten einfache Gegentore“, so Regisseur Jannis Schneibel, der selbst ohne Torerfolg blieb. Und er fügte mit knallharter Selbstkritik hinzu: „Mit einer solchen Leistung des Spielgestalters war die Partie nicht zu gewinnen.“ Ein 22-Jähriger wie Jannis Schneibel unterliegt freilich auch Formschwankungen, setzte zuletzt nahezu durchgängig positive Akzente. Am Freitagabend lief es mal nicht so.
Nach 5-Tore-Rückstand noch zum zwischenzeitlichen Anschlusstreffer
Nach dem 5-Tore-Rückstand fand Eisenachs auf eine 5:1-Variante umgestellte Deckung zu deutlicher Kompaktheit. „Daraus resultierte unser Anschlusstreffer“, so Marko Grigic. Beim 23:22 (56.), Alexander Saul hatte Peter Walz am Kreis bedient, war das Momentum auf Seiten der Männer aus der Werner-Aßmann-Halle. Die mitgereisten ThSV-Fans hatten ihre Phonstärken längst deutlich erhöht. „Gerade da parierte der Gastgeber-Keeper, ließen wir beste Torchancen aus oder verloren durch technische Fehler das Leder“, beschrieb Jannis Schneibel die letzten 4 Minuten. TuSEM-Coach Michael Hegemann traf eine mutige Entscheidung, brachte den 7. Feldspieler. Tim Mast vollendete per Kempa zum 25:22 (58.). Peter Walz und Ante Tokic brachten das Leder nicht am TuSEM-Schlussmann vorbei. Alexander Schoss machte 30 Sekunden vor der Sirene mit seinem Treffer zum 27:23 den Deckel für die Ruhrpott-Sieben drauf. Die Serie von 7 ungeschlagenen Heimspielen wurde zur Freude der über 1.800 Zuschauer fortgesetzt.
Statistik
TuSEM Essen : Fuchs, Diedrich (13 Paraden); Rozman (1), Wolframn, Dangers (2), Homscheid (4/3), Eißing (4), Szczesny (2), Buschhaus, Müller (3), Seidel, Maldonado (3), Klingler, Mast (4), Werschkull, Schoss (5)
ThSV Eisenach : Jepsen (5 Paraden), Gorobtschuk (39.-52./ 2 Paraden; Reichmuth, Hübke, Hangstein (8/6), Ulshöfer, Walz (2), Grgic (1), Hideg, Tokic (4), Sousa, Meyer (1), Donker (3), Schneibel, Snajder (3), Saul (2)
Zeitstrafen : TuSEM Essen 4 x 2 Min. – ThSV Eisenach 3 x 2 Min.
Siebenmeter : TuSEM Essen 3/5 – ThSV Eisenach 6/7
Schiedsrichter : Hannes/Hannes
Zuschauer : 1.812
Th. Levknecht