News / 2. Handball Bundesliga

Mit Kempa auf einen Aufstiegsplatz

Unser Team vor über 2.500 Zuschauern mit einem 31:31 bei der SG BBM Bietigheim/ Samstag kommt der TuS N-Lübbecke zum Aufstiegshit in unsere Werner-Aßmann-Halle / Rasch noch ein Ticket online über diese Homepage oder am Freitag in der ThSV-Geschäftsstelle sichern!

„Wir haben in den letzten 15 Spielminuten gezeigt, dass wir eine Spitzenmannschaft sind. Wir haben einen 5-Tore-Rückstand zu Beginn der zweiten Halbzeit aufgeholt, mit Überzeugung im Angriff gespielt und uns gelangen, obwohl gewaltig unter Druck, gleich drei Kempa-Treffer“, resümierte Eisenachs Rückraumspieler Jonas Ulshöfer. Mit dem 3. Eisenacher Kempa und seinem 8. Treffer in dieser Partie traf Fynn Hangstein 8 Sekunden vor der Sirene zum 31:31-Ausgleich im Auswärtsspiel bei der SG BBM Bietigheim. Keeper Johannes Jepsen sicherte mit einer Parade diesen Punktgewinn.

„Wir haben heute einen am Ende glücklichen Punkt geholt, den wir zuletzt beim Unentschieden in Balingen vielleicht noch unglücklich verloren haben“; resümierte ThSV-Coach Misha Kaufmann. „Natürlich tut das am Ende weh, aber das ist Handball“, kommentierte Iker Romero, der Coach der SG BBM Bietigheim, den Spielausgang. „Aber ich bin heute stolz auf die Leistung meiner Jungs. So wie wir heute aufgetreten sind, das ist unser Weg“, ergänzte der einstige Weltmeister. In den 60 Minuten in der EgeTrans Arena alles drin, was den Handballsport für die Fans so attraktiv macht: Leidenschaftlicher Kampf, viele taktische Finessen, aber auch viele Klasse-Tore auf beiden Seiten.

Mit dem Punkt durch das 31:31 (Halbzeit 16:12 für die Gastgeber) kletterte der ThSV Eisenach wieder auf den 2. Aufstiegsplatz. Der TuS Nettelstedt-Lübbecke unterlag in heimischer Halle der HSG Nordhorn-Lingen mit 27:28. Der Dessau-Roßlauer HV löste seine Auswärtsaufgabe am Bodensee, siegte bei der HSG Konstanz mit 32:26. In der Auf- und Abstiegstabelle weisen nun der ThSV Eisenach, der Dessau-Roßlauer HV und der TuS Nettelstedt-Lübbecke jeweils 44:20 Punkte auf. Die deutlich bessere Tordifferenz spricht für das Team von der Wartburg, das am Samstag, 20.05.2023 um 19.30 Uhr zum „Aufstiegshit“ Mitkonkurrent TuS Nettelstedt-Lübbecke empfängt.

Jannis Schneibel: „Wir verteidigten nicht konsequent.“

Zufriedenheit herrschte im Eisenacher Lager aber nicht. Hauptkritikpunkt war die eigene Deckungsleistung. „Mit 31 Gegentoren verzeichneten wir den zweitschlechtesten Wert dieser Saison“, erklärte Eisenachs Kreisläufer Ruben Sousa. „Wir kamen zu wenig in die Zweikämpfe“, bemängelten Coach Misha Kaufmann und Geschäftsführer Rene Witte. Mit einem 4-Tore-Rückstand waren die Eisenacher in die Halbzeitpause gegangen. Die von Weltmeister Iker Romero trainierten Hausherren trafen vom 10:10 (21.) zum 16:12 kurz vor der Halbzeitsirene. „Wir verteidigten nicht konsequent, kassierten im ersten Abschnitt dämliche Zeitstrafen, standen dadurch oft in Unterzahl auf dem Parkett, scheiterten mit unseren Würfen zu oft am Gastgeber-Keeper Fredric Genz“, konstatierte Eisenachs Regisseur Jannis Schneibel.

ThSV Eisenach mit Treffern von allen drei Kreispositionen

 „Nach Wiederbeginn steigerten wir uns in der Abwehr, kamen wir nach Ballgewinnen zu dem einen oder anderen schnellen Tor. Wichtig, wir verloren nicht den Glauben“, betonte Jannis Schneibel.  „Das 7 gegen 6 erwies sich erneut als erfolgreiches taktisches Mittel“, ergänzte Ruben Sousa. „Unsere Jungs bewiesen auch am 34. Spieltag eine grandiose Moral, fighteten mit ganz viel Leidenschaft“, vermerkte Rene Witte. Eisenachs Angriffsspiel atmete zunehmend mehr Effizienz.  Kreativ eingeleitete Angriffszüge zu allen drei Kreispositionen wurden durch Willy Weyhrauch (5 Treffer bei 5 Versuchen), Ruben Sousa (4 Treffer aus 4 Versuchen) und Ivan Snajder ( 5 Treffer bei 7 Würfen) erfolgreich abgeschlossen. Alexander Saul sorgte für Gefahr aus dem rechten Rückraum. Er versenkte zum Anschlusstreffer (21:20, 42.), Fynn Hangstein traf zum 23:23-Gleichstand (47.). Die Rückraumspieler Juan de la Pena und Dominik Claus kurbelten das Angriffsspiel der Hausherren an. Sie legten einen Treffer vor, die Thüringer antworteten, wie durch Fynn Hangstein zum 24:24 (51.), Willy Weyhrauch zum 25:25 (51.) und Alexander Saul zum 26:26 (53.). Der Spanier Juan de la Pena nutzte seine individuelle Klasse zum 28:26 für die SG BBM Bietigheim. „Unser Glaube, hier was holen zu können, war ungebrochen, wurde ergänzt durch Willen und Überzeugung“, so Jannis Schneibel, der Kreisspieler Ruben Sousa zum 29:28 (56.) und 30:29 (58.) in Szene setzte. Der zahlenmäßig kleine, aber überaus lautstarke Anhang des ThSV Eisenach, erhöhte seine Phonzahl, bot den knapp 2.500 einheimischen Zuschauern akustisch Paroli. Juan de la Pena traf zum 31:29 (59.). Die Eisenacher gingen volles Risiko. Der Linksaußen freigespielte Ivan Snajder netzte zum 30. Treffer für seine Farbe ein. Während einer Auszeit beratschlagten die Gastgeber die verbleibenden 54 Sekunden. Ihr Wurfversuch wurde von den Eisenachern geblockt, die ihren letzten Angriffszug ruhig und besonnen einleiteten, um diesen dann spektakulär per Kempa zum 31:31 abzuschließen. Es war zugleich der 222. Saisontreffer des die Torjägerliste anführenden Fynn Hangstein.

Freude auf das Top-Spiel

„In dieser englischen Woche, Woche der Wahrheit, haben wir keine Zeit zur Regeneration. Das nächste Topspiel steht an, wahrscheinlich das große Finale in Sachen Aufstieg“, blickt Rene Witte auf diesen Samstag. Der ThSV Eisenach empfängt am Samstag, 20.05.2023 um 19.30 Uhr in einem direkten Duell von zwei heißen Aufstiegsanwärtern auf den TuS Nettelstedt-Lübbecke. Eintrittskarten sind vorab online unter www.thsv-eisenach.de  „Unser Team hat sich eine volle Halle, eine lautstarke Kulisse verdient“, betont Rene Witte.

Hilfsaktion für kleinen schwer erkrankten Jungen

Mit einer Typisierungsaktion zum Finden eines Stammzellenspenders ab 17.30 Uhr im Foyer der Werner-Aßmann-Halle soll einem kleinen schwer erkrankten Jungen geholfen werden. Der ThSV Eisenach hofft, dass sich viele Besucher des Zweitligaspieles daran beteiligen.

Statistik: SG BBM Bietigheim – ThSV Eisenach 31:31 (16:12)

SG BBM Bietigheim: Genz (13 Paraden), Kanters; Vlahovic (5), Claus (3), Öhler, Schäfer (4/1), de la Pena (3), Wiederstein (5), Velz (4), Hejny (1), Bader, Clarius (1), Pfeifer (3), Kaulitz, Fischer (2)

ThSV Eisenach: Jepsen (7 Paraden), Gorobtschuk (20.-25. u. 52.-55./ 1 Parade); Reichmuth (1), Hangstein (8/2), Ulshöfer, Walz, Grgic, Hideg, Tokic (1), Sousa (4), Meyer, Donker (1), Schneibel (2), Snajder (5), Weyhrauch (5), Saul (4)

Siebenmeter: Bietigheim 1/1 – ThSV Eisenach 2/2

Zeitstrafen: Bietigheim 3 x 2 Min. – ThSV Eisenach 7 x 2 Min.

Schiedsrichter: Lier/Lier

Zuschauer: 2.502 in der EgeTrans Arena in Bietigheim-Bissingen

Spielfilm: 3:4 (10.), 7:6 (17.), 12:10 (23.), 14:11 (28.), 17:12 (31.), 19:16 (35.), 23:21 (44.), 26:26 (53.), 30:28 (57.), 31:29 (59.), 31:31 (60.).

Th. Levknecht