Bonuspunkte für unser Team!

Felix Aellen führt die Wartburgstädter zum 32:29 (15:15) -Erfolg über den VfL Gummersbach/ Eisenachs Abwehr kocht den Angriff des Altmeisters ab

Stephan Seitz bei einem seiner 4 Treffer - sportfotoseisenach

Überschäumender Jubel am Sonntagabend in der Werner-Aßmann-Halle! Inbrünstig wurde Thüringens Nationalhymne, das Rennsteiglied, intoniert. Der ThSV Eisenach bezwang den favorisierten VfL Gummersbach mit 32:29 (15:15), verbuchte damit seinen dritten Saisonsieg. Die Oberbergischen fuhren mit der zweiten Saisonniederlage heim. Robert Schulze und Tobias Tönnies, Deutschlands Top-Schiedsrichter-Paar, hatten die Partie als sichere und gleichzeitig unauffällige Leiter bestens im Griff.

Von Bonuspunkten gegen eine Top-Mannschaft wie die des VfL Gummersbach und einem mittleren Handballwunder spricht Eisenachs Geschäftsführer Rene Witte. „Glückwunsch an das Team und den Staff. Grandios die Stimmung in unserer Halle! Endlich mal wieder ein Sieg über den VfL Gummersbach. Das war die beste Abwehrleistung, seitdem ich in Eisenach Geschäftsführer bin. Dieser Sieg ist freilich kein Grund überschwänglich zu werden. Demütig bleiben, weiter jeden Tag konzentriert arbeiten, das ist angesagt. Ich bin mir sicher, so werden Sebastian Hinze und unser Team auch handeln. Wir haben 8 Pflichtspiele, Meisterschaft und DHB-Pokal, absolviert, dabei 4 Siege eingefahren. Mit diesem Start können wir mehr als zufrieden sein. Wir sind auf einem guten Weg. Am Wochenende geht es zur TSV Hannover-Burgdorf. Wir werden alles raushauen, um die ersten Auswärtspunkte einzufahren“, so ein auch am Tag danach noch aufgekratzter Rene Witte.

„Der ThSV Eisenach beeindruckte mit Leidenschaft, Wille und Begeisterung seiner Fans, landete einen verdienten Sieg“, erklärte ein von seiner Mannschaft enttäuschter Gummersbacher Coach Gudjon Sigurdsson. „Überragend, wie wir die zweite Halbzeit gestalteten, mit guten Lösungen und guten Abschlusshandlungen. Famos, die Art und Weise“, befand Sebastian Hinze, der Trainer des ThSV Eisenach. „Wir wollen unser Maximum stetig verschieben, solche Leistungen öfter auf die Platte bringen“, fügte Sebastian Hinze hinzu und sprach von der besten Saisonleistung seiner Mannschaft. Mit fairen Mitteln kochten die Wartburgstädter über weite Strecken die namhaft besetzte Rückraumreihe des VfL Gummersbach mit den Nationalspielern Julian Köster und Miro Schluroff sowie Ole Pregler ab. Miro Schluroff (9 Treffer aus 14 Versuchen) konnte es im Schlussgang nicht mehr richten. VfL-Coach Gudjon Sigurdsson monierte 15 Technik- und Regelfehler seiner Mannen, nicht nur in der guten Abwehr der Eisenacher begründet. Eine leidenschaftliche Defensive der Wartburgstädter um Abwehrchef Philipp Meyer legte den Grundstein zum Sieg. Jeder erfolgreiche Zweikampf in der Abwehr wurde bejubelt. Auf dem Parkett und den Rängen. Ein nicht zu stoppender torgefährlicher Spielgestalter Felix Aellen (9 Treffer aus 12 Versuchen) war der Kopf des Eisenacher Angriffsspieles. „Wir stellten über 60 Minuten eine richtig gute Abwehr, hielten uns konzentriert an das im Vorfeld Besprochene. Wir zwangen Gummersbach zu Fehlern, dadurch konnten wir unser Gegenstoßspiel aufziehen. Im Angriff spielten wir geduldig. Kurzum, wir haben dem VfL Gummersbach unser Spiel aufgezwungen“, bilanzierte Felix Aellen. „Unser Kampfgeist, unsere überragende Abwehr, dazu die auf das Spielfeld überschwappende Stimmung von den Rängen bildeten die Grundlage zum Sieg. Im Angriff spielten wir clever, geführt von einem ganz starken Felix Aellen, der selbst extrem torgefährlich war“, konstatierte Peter Walz, der Kapitän des ThSV Eisenach. „Überragend, was wir zum Ende einer englischen Woche gerissen haben“, strahlte ThSV-Geschäftsführer Rene Witte. Nach der klaren Punktspielniederlage bei den Füchsen Berlin zog der ThSV Eisenach unter der Woche mit einem 28:25-Sieg bei Ligakonkurrent GWD Minden ins Achtelfinale des DHB-Pokals ein. Es folgte der Coup über den VfL Gummersbach.

Bei Treffer von Philipp Meyer hielten alle den Atem an

„Wir starten mit einer guten Abwehr inklusive eines guten Torhüters in die Partie, ziehen unsere Angriffe dann aber zu langsam auf“, so VfL-Trainer Gudjon Sigurdsson. „Der VfL Gummersbach war in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, doch wir sind nach kurzen Phasen schnell zurückgekommen“, bilanzierte ThSV-Coach Sebastian Hinze. Der ThSV Eisenach startete mit Vincent Büchner auf Links- und Moritz Ende auf Rechtsaußen, Oskar Joelsson, Felix Aellen und Stephan Seitz im Rückraum, Peter Walz am Kreis und Silvio Heinevetter im Tor. Philipp Meyer löste Moritz Ende für Abwehraufgaben ab. Nationalspieler Julian Köster traf zum 2:4 (9.), Ellidi Vidarsson nach Körperfinte zum 4:6 (11.). Vincent Büchner (per Gegenstoß) und Felix Aellen mit Power aus dem Rückraum glichen zum 6:6 aus (15.). Die Gäste wechselten frühzeitig im Rückraum durch. Beim ThSV Eisenach kam Tillman Leu in der Abwehr, bildete mit Philipp Meyer den Innenblick. Stephan Seitz schloss einen Angriffszug zum 9:8 ab (17.). VfL-Keeper Dominik Kuzmanovic verhinderte mehrere Eisenacher Treffer, parierte gegen Felix Aellen (18.) und Peter Walz (22.). Seine Teamkollegen netzten zum 10:12 ein (24.). Für Belebung sorgte auf Eisenacher Seite der eingewechselte Vukasin Antonijevic. Ein an ihm verwirkten Siebenmeter verwandelte Oskar Joelsson zum 11:12 (24.). Kurz darauf hielt die Halle den Atem an. Philipp Meyer setzte zu seiner Spezialität an, einem Wurf aus der eigenen Hälfte ins verwaiste Tor auf der Gegenseite. Er wählte eine Bogenlampe fast bis zum Hallendach, die sich ganz langsam senkte – und im Gummersbacher Kasten zum 12:12 landete (25.). Wieder antworten die Oberbergischen mit zwei Treffern zum 12:14 (27.). Die Gastgeber, nun mit Max Beneke im rechten Rückraum, setzten zum Schluss-Spurt der ersten Halbzeit an. Vukasin Antonijevic, Peter Walz und Felix Aellen trafen zum 15:15. Torhüter Silvo Heinevetter parierte den direkten Freiwurf von Miro Schluroff, sodass es mit dem 15:15 in die Halbzeitpause ging.

Leidenschaftliche Eisenacher übernehmen das Sagen

Mit Beginn der zweiten Halbzeit übernahm der ThSV Eisenach die Spielkontrolle. Die Gummersbacher wirkten konsterniert, sogar ein Stück ängstlich vor der Eisenacher Leidenschaft auf Parkett und Rängen. Felix Aellen zog mit Überzeugung im Doppelpack zum 17:15 ab (34.). Gummersbachs Kay Smits jagte das Leder über das im zweiten Abschnitt vom Matija Spikic gehütete Eisenacher Gehäuse. Die Wartburgstädter gaben die Führung nicht mehr ab. Einen Ballgewinn veredelte Tillman Leu zum 20:16 (38.). Gudjon Sigurdsson rief zur Auszeit, sortierte den Rückraum mit Ole Pregler, Miro Schluroff und Joäo Gomes neu. Eisenachs Vincent Büchner sorgte mit Einläufen zur Kreismitte für helle Aufregung in der Abwehr des VfL Gummersbach. Er, bei seinen 4 Treffern erneut mit einer 100-Prozent-Wurfquote, markierte das 22:17 (42.). Kurz hintereinander mussten Peter Walz und Tillman Leu eine Zeitstrafe abbrummen. Die Gäste, nun mit einem viel Verantwortung beim Torwurf übernehmenden Miro Schluroff, verkürzten bis auf zwei Treffer (22:20/45.). Der ThSV Eisenach setzte nun mit Max Beneke und Stephan Seitz auf zwei Linkshänder im Rückraum, an der Seite von Felix Aellen. Oskar Joelsson kam und hämmerte das Leder zum 23:20 in die Maschen des VfL-Kastens (46.). Max Beneke zog aus dem rechten Rückraum scharf zum 24:21ab (48.). Miro Schluroff ließ die Gäste mit seinen Treffern hoffen. Elidi Vidarsson markierte den Gummersbacher Anschlusstreffer (25:24/51.). Stephan Seitz konnte nur regelwidrig gestoppt werden. Oskar Joelsson verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 26:24 (52.). Ein Zuspiel der Gummersbacher zum Kreis misslang. Stephan Seitz dreht sich beim folgenden Angriff blitzschnell und zog zum 27:24 ab (53.). Wieder rief Gudjon Sigurdsson zur Auszeit und brachte neues Personal im Rückraum. Max Beneke eroberte das Leder, Felix Aellen wuchtete eine Freiwurfablage zum 28:24 ein (56.). Die Werner-Aßmann-Halle stand Kopf.  Peter Walz legte das Leder zu Moritz Ende, der von Rechtsaußen zum 29:25 einnetzte. Der Orkan der Lautstärke auf den Rängen dürfte die Gläser in den Schränken der nahegelegenen Wohnhäuser zum Klirren gebracht haben. Dass Oskar Joelsson einen Siebenmeter nicht unterbrachte (59.), blieb nur ein Schönheitsfehler. Peter Walz machte mit seinem Treffer zum 31:27 (59.), Eisenacher Husarenstück perfekt. Da feierte die Werner-Aßmann-Halle bereits mit stehenden Ovationen ihr Team….!

Statistik

ThSV Eisenach: Spikic (31.- 60./ 3 Paraden – 14 Gegentore), Heinevetter (1.-30./ 4 Paraden – 15 Gegentore), Joelsson (3/2), Reichmuth, Beneke (2), Hangstein (1), Walz (3), Ende (1), Aellen (9), Meyer (2), Antonijevic (2), Seitz (4), Kurch, Büchner (4), Saul, Leu (1)

Trainer: Sebastian Hinze

VfL Gummersbach: Kuzmanovic (1.-51. und 58.-60./ 10 Paraden – 26 Gegentore), Obling (bei einem Siebenmeter u. 51. -58./ 0 Paraden – 6 Gegentore); Gomes (3), Vidarsson (5), Kodrin (1), Vujovic (1), Köster (3), Blohme, Häseler (3), Einarsson, Schluroff (9), Pregler, Horzen (2), Kiesler, Smits (2), Zeman

Trainer: Gudjon Valur Sigurdsson

Zeitstrafen:

ThSV Eisenach 5 x 2 Mi. (Aellen 8./ Walz 43./ Leu 44. und 57./ Seitz 60.)

VfL Gummersbach 2 x 2 Mi. (Horzen 24./ Kiesler 46.)

Siebenmeter:

ThSV Eisenach 2/3 – Joelsson verwandelt 2 x gegen Obling, Joelsson scheitert beim Stand von 30:27 an Kuzmanovic (58.)

VfL Gummersbach 1/1 – Vujovic verwandelt 1 x gegen Spikic

Schiedsrichter: Schulze/ Tönnies

Zuschauer: 2.610

Th. Levknecht

Tillman Leu im energischen Zweikampf mit Nationalspieler Julian Köster (Nr. 7) - sportfotoseisenach
Max Benecke zirkelt das Leder über den Gummersbacher Abwehrblock - sportfotoseisenach
Da jubeln alle, auch die Helfer des DRK Eisenach - sportfotoseisenach
Philipp Meyer bejubelt seinen spektakulären Treffer per Bogenlampe - sportfotoseisenach
Den Ball pariert unser Keeper Matija Spikic - sportfotoseisenach
Kretzsche (li.), mal wieder als DYN-Experte in Eisenach
Felix Aellen marschierte unaufhörlich in die Nahtstellen der Gummersbacher Abwehr - sportfotoseisenach
Unser "Capitano" trifft - sportfotoseisenach
Jubelkreis nach dem Abpfiff - sportfotoseisenach