"Das Derby hielt, was es versprach!"
Überwiegende Zufriedenheit mit der Punkteteilung - Nicht das Spiel der Abwehrreihen: Das mitteldeutsche Derby zwischen dem ThSV Eisenach und dem SC DHfK Leipzig endet 34:34 (18:17) -Remis

Der ThSV Eisenach verpasste den 5. Derbysieg in Folge über den SC DHfK Leipzig ganz knapp. Beide Teams trennten sich vor der stimmungsvollen Kulisse der mit 2.800 Zuschauern ausverkaufter Werner-Aßmann-Halle 34:34 (18:17). "Wir konnten in der Crunchtime unsere Führungen nicht behaupten, haben die letzten 5 Minuten verkackt", fand ein enttäuschter Simone Mengon klare Worte. Der ThSV Eisenach führte 30:27 (54.) und 34:32 (58.), kassierte aber noch durch Lukas Binder und Luca Witzke die Treffer zum 34:34-Ausgleich.
Auf beiden Seiten dominierten die deutschen Nationalspieler. Beim ThSV Eisenach Marko Grgic mit 11 Treffern (aus 13 Versuchen), beim SC DHfK Leipzig Luca Witzke mit 13 Treffern (aus 16 Versuchen). Luca Witzke bot bei den ersatzgeschwächten Sachsen eine Galavorstellung als Spielmacher und Vollstrecker, schwang sich zum „Mann des Abends“ auf. Die Leipziger mussten ohne Franz Semper, Matej Klima, William Bogojevic und Kristian Saeveras auskommen, freuten sich über den Punktgewinn. Beim ThSV Eisenach pausierte der erkrankte Alexander Saul.
Frühzeitigs Rot für Abwehrchef Philipp Meyer schwächte die Eisenacher Defensive erheblich
„Die letzten 3 Minuten im Auge, war es eher ein Punktverlust“, ärgerte sich Peter Walz ein wenig. Der Eisenacher Kapitän selbst hatte seine Mannschaft mit 34:32 in Führung geworfen (58.). Doch die Gäste glichen noch aus. Den letzten Eisenacher Angriffszug beim Stand von 34:34 unterbanden die Schiedsrichter Lucas Hellbusch und Darnel Jansen, die einen Regelverstoß durch Filip Vistorop gesehen hatten. „Na klar, wir wollten diesen letzten Angriffszug mit dem Siegtreffer abschließen, konnten dieses Vorhaben nicht umsetzen“, rekapitulierte Misha Kaufmann. Trotz der umstrittenen Entscheidung bescheinigte er den Schiedsrichtern eine gute Leistung. Und auch Peter Walz sprach dann von einem gerechten Remis, „wenn man das ganze Spiel betrachtet“. Eisenachs Malte Donker zeigte sich nicht so zufrieden. „Wenn man zuhause 34 Tore wirft, gewinnt man eigentlich das Spiel. Unsere Abwehrleistung war nicht gut, wir haben unsere Torhüter zu oft im Stich gelassen“, so der Linkshänder. Der ThSV Eisenach musste ab der 15. Minute auf seinen Abwehrchef Philipp Meyer verzichten. Sein forsches Einsteigen gegen Andri Runarsson bestraften die Referees nach mehrfacher Zeitlupe beim Videobeweis mit der roten Karte. Die Gastgeber verloren damit deutlich an defensiver Stabilität. „Jeder hat gesehen, wie wichtig Philipp Meyer bei uns ist. Nach seinem Aus konnten wir viele Zweikämpfe nicht gewinnen“, erklärte Eisenachs Trainer Misha Kaufmann.
Gäste aus dem Erzgebirge
Runar Sigtrygsson, der Coach des SC DHfK Leipzig, vor 20 Jahren als Spieler und Spielertrainer beim ThSV Eisenach, zeigte sich zufrieden. „Wir haben vor einer tollen Kulisse nie aufgegeben. Im ersten Abschnitt bekamen wir keinen Zugriff in der Abwehr, nach dem Seitenwechsel wurde das besser“, so der Isländer. Sein Sohn Andri Runsarsson und Luca Witzke waren die Protagonisten im Leipziger Rückraum Sie markierten zusammen 20 Treffer. „Trotz unserer Verletztenliste, die Jungs haben immer an sich geglaubt, imponierten mit ganz viel Moral, legten einen packenden Fight auf das Parkett“, befand auch Karsten Günther, der Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig. „Das Derby hat gehalten, was es versprochen hat. Es endete letztendlich mit einer gerechten Punkteteilung“, konstatierte Eisenachs Geschäftsführer Rene Witte. Er lobte das Klima zwischen den Verantwortlichen beider Vereine, trotz der sportlichen Rivalität. Rene Witte freute sich an diesem Abend alte Freunde aus dem Erzgebirge begrüßen zu dürfen. Rüdiger Jurke und Stephan Swaat, Manager und Sportlicher Leiter des EHV Aue, waren gekommen. Sie trafen bei diesem Derby mit Runar Sigtryggsson und Eisenachs Sportlichem Leiter Maik Nowak auf ehemalige Trainer des EHV Aue. Die 100. Auflage des Traditionsderbys zwischen dem ThSV Eisenach und dem EHV Aue wird indes wohl noch einige Zeit warten müssen. Die Mannen aus dem Erzgebirge spielen aktuell in der 3. Liga.
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Th. Levknecht