Der große Bruder kommt!

ThSV Eisenach empfängt zum mitteldeutschen Derby den SC Magdeburg/ Während der 60 Spielminuten ruht die Freundschaft

ThSV-Kapitän Peter Walz im Spiel gegen den SCM beim Wartburgcup - Foto: Ch. Heilwagen

ThSV Eisenach empfängt zum mitteldeutschen Derby den SC Magdeburg/ Während der 60 Spielminuten ruht die Freundschaft

In der 87. Auflage eines Pflichtspieles stehen sich am Samstag, 09.03.2024 ab 20.30 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle der ThSV Eisenach und der SC Magdeburg gegenüber. Ein absoluter Klassiker, dieses mitteldeutsche Derby!

Die Wartburgstädter empfangen ihren „großen Bruder“, auf dessen Bank mit Trainer Bennet Wiegert sogar ein Ehrenmitglied des ThSV Eisenach sitzt. Von einem der schwersten noch zu absolvierenden Auswärtsspiele spricht Bennet Wiegert. Der amtierende deutsche Meister liegt trotz einen schier endlosen Verletztenserie aussichtsreich im aktuellen Titelrennen. Wie die Füchse Berlin und die TSV Hannover-Burgdorf hat der vorjährige Champions-League-Sieger nur einen Minuszähler mehr als Tabellenführer MT Melsungen. „In der so engen Liga, bei dieser Dichte ist es extrem schwer. Es wird ein ganz harter Kampf um die Champions-League-Plätze, da darf man sich keine Ausrutscher erlauben“, beschreibt Bennet Wiegert die Lage aus seiner Sicht. Soll heißen, in Eisenach muss doppelt gepunktet werden, auch wenn am Samstag einige Leistungsträger fehlen. Auch der Ex-Eisenacher Manuel Zehnder ist nach einer im Januar erlittenen schweren Verletzung nicht dabei. Klar favorisiert ist das Team aus der Elbestadt!

„Gegen eine der weltbesten Mannschaften stehen wir vor einer Mammutaufgabe. Wir werden alles reinhauen, uns zerreißen, mit Leidenschaft, Kampf und Moral diese Aufgabe angehen“, blickt Eisenachs Coach Misha Kaufmann auf den Samstagabend in einer seit Wochen ausverkaufter Werner-Aßmann-Halle. „Na klar, gegen unseren großen Bruder ist das ein ganz besonderes Spiel. Wir wollen den SC Magdeburg ärgern, haben vielleicht eine ganz kleine Chance um zu punkten“, so ThSV-Geschäftsführer Rene Witte. Er hofft dabei auf Simone Mengon, kürzlich zum „Handballer des Jahres“ in Italien gewählt, und Marko Grgic, Platz 1 in der aktuellen Torjägerliste der 1. Handballbundesliga, bei den German Handball Awards in der Kategorie „Überraschung des Jahres: Männer“ mit über 60 Prozent der abgegebenen Stimmen auf Platz 1 gewählt. Beide Rückraumspieler werden unmittelbar vor dem Anpfiff geehrt. Rene Witte kennt natürlich die Unterschiede zwischen beiden Teams, beiden Vereinen, spricht von Demut.  Da der vielfache nationale Meister und Pokalsieger, Champions-League-Sieger des Vorjahres, der amtierende deutsche Meister mit guten Chancen auf die Titelverteidigung, gespickt mit ganz viel individueller Qualität, und auf der anderen Seite der ThSV Eisenach im zweiten Jahr nach dem Wiederaufstieg in Deutschlands höchster Spielklasse, in der Saison 2018/2019 noch in der 3. Liga am Ball. „Wir pflegen ein freundschaftliches Verhältnis, sind während der 60 Minuten jedoch Kontrahenten“, unterstreicht Rene Witte, setzt auf einen Fight von der ersten bis zur letzten Sekunde, „plus ein paar taktischen Sachen unseres Trainers“. „Die Halle muss von Beginn kochen“, schiebt der Eisenacher Geschäftsführer nach. Die Gäste haben ihr Ticketkontingent voll ausgeschöpft, werden mit 200 Fans zu einer stimmungsvollen Kulisse beitragen. Die Eisenacher setzen auf ihren zuletzt unter Beweis gestellten Leistungszuwachs, einen „Qualitätssprung“, wie es Rene Witte formulierte. Beim 31:30-Sieg in Wetzlar stellten sie diesen nachdrücklich unter Beweis. Sie hatten in Mittelhessen einen 7-Tore-Rückstand aufgeholt, „gegen Magdeburg wollen wir möglichst nicht frühzeitig so hoch in Rückstand geraten“, erklärt Misha Kaufmann. Der Schweizer kennt die Stärken der Magdeburger. Die Elbestädter hatten diese erst wieder beim 31:24 Champions-League-Sieg am Mittwoch über PICK Szeged gezeigt. Matthias Musche ist wieder in die Rolle des Siebenmeter-Werfers Nummer 1 geschlüpft.   „Mit vielen guten Entscheidungen, Kreisläuferspiel, Würfen aus Nahdistanz“, analysierte Misha Kaufmann das Mittwoch-Spiel der Magdeburger. Das Rückzugsverhalten, um überhaupt ins Verteidigen zu kommen, genießt in seiner Spielvorbereitung oberste Qualität. Der ThSV Eisenach hat wahrscheinlich personell alles an Deck,“ trotz Blessuren, Schmerzen und Wehwehchen, bei unserer Sportart nicht ungewöhnlich“, so Misha Kaufmann.

Der ThSV Eisenach ist überaus dankbar, dass die Firma „Oßwald. Fahrzeugteile & Technischer Handel“ trotz des Großbrandes auf dem Firmengelände in Mühlhausen diesen Handball-Klassiker als „Sponsor oft the day“ unterstützt. „Wir danken Günter Oßwald, dessen Familie und der gesamten Belegschaft der Firma“, betont Rene Witte

Schüler der Nikolaischule Mühlhausen und junge Sportler des HSC Erfurt begleiten den ThSV Eisenach auf das Parkett. Der SC Magdeburg wird beim Einlaufen von jungen Sportlern des SV Fortuna Griesheim begleitet.

 

Th. Levknecht