ThSV kassiert Hinspiel-Revanche und unterliegt in Göppingen!
Am Montagabend war der ThSV Eisenach zum 19. Spieltag in der DAIKIN HBL 2024/25 bei FRISCH AUF! Göppingen gefordert! Ein unzufriedenstellender Auftritt ließ die Wartburgstädter ihre Heimreise mit leeren Händen antreten, 27:31 (11:13) das Ergebnis!
4.600 Zuschauer fanden am Montagabend den Weg in die Göppinger EWS Arena. Das Hinspiel markiert mit 35:25 den bislang höchsten Saisonsieg des Teams von Trainer Kaufmann. Am Montag gab es zunächst personell Erfreuliches: Filip Vistorop, der beim Rückrunden-Auftakt gegen Lemgo aufgrund muskulärer Beschwerden ausgefallen war, konnte wieder auf der Platte mitwirken. Schon in Minute zwei parierte Göppingens Schlussmann Tibor Ivanisevic zum ersten von insgesamt sieben Malen, Marko Grgic konnte im zweiten Versuch aber zum 1:1-Ausgleich versenken. Zu Beginn gelang, trotz großen Engagements der Schwaben, beiden Teams nicht viel. Nach gut zehn Minuten drehte Linkshänder David Schmidt mit einem Doppelschlag das Spiel von 3:4 auf 5:4 zugunsten Göppingens.
Viele Fehler schaffen ein Duell auf Augenhöhe
Das Eisenacher Offensivspiel war eines vieler technischer Fehler. Immer wieder schlichen sich Ungenauigkeiten beim Abspielen und Fangen des Balles ein, im Spielverlauf sollten den Eisenachern 17 derartige Ballverluste unterlaufen. Matija Spikic, der den ThSV um die Viertelstunden-Marke gleich zweimal in Serie vor dem 5:6-Rückstand bewahrte, zeigte mit insgesamt zehn Paraden eine passable Leistung. Landsmann Filip Vistorop nutzte die Doppelparade und holte mit einem tollen Wurf die Führung zurück.
Da den Gästen schlicht zu viele Fehler unterliefen und die Gastgeber immer mal wieder am Torhüter scheiterten, blieb das Spiel bis in die Halbzeitpause knapp. Simone Mengon erzielte das elfte Eisenacher, Oskar Sunnefeldt in den leeren ThSV-Kasten das dreizehnte Göppinger Tor. Das Halbzeitergebnis 13:11 stand nach 30 Minuten auf den Anzeigetafeln.
Gastgeber ziehen weg und bleiben cool – Halbzeit zwei
Zum Start in den zweiten Durchgang gewann FRISCH AUF! an Boden. Wenn mal ein blau-weißes Erfolgserlebnis zu verzeichnen war, wie in Minute 33 eine Spikic-Parade gegen Ludvig Hallbäck, folgte ein Fehler im Angriff, wie in dieser Szene ein Offensivfoul von Peter Walz. Marko Grgic, für gewöhnlich vom Strich mit Eiseskälte, setzte einen Strafwurf nur an den Pfosten. Tor 19 und 20, mit denen die Mannschaft von Trainer Ben Matschke die von Misha Kaufmann jeweils auf fünf Treffer distanzierte, landeten beide im verwaisten Eisenacher Kasten. Erst traf Torhüter Ivanisevic zum 19:14, dann Kreisläufer Ymir Gislason zum 20:15.
Die Geschichte des Spiels wirkte auserzählt, Eisenach gelang es aber nicht mehr, dem Spiel dramatische Würze zu verleihen. Zumindest konnte Kaufmanns Team noch einige ästhetische Akzente setzen: Gian Attenhofer versenkte einen traumhaften Dreher zum 24:18, nach toller Passfinte netzte Kapitän Peter Walz höchst selbst zum 20. ThSV-Treffer, Moritz Ende flog von Rechtsaußen zum 26:22 in den Kreis. Die Göppinger spielten souverän, abgeklärt, und fuhren so einen 31:27-Heimsieg ein. Der ThSV Eisenach bleibt trotz Niederlage in der oberen Tabellenhälfte, einzig der HSV Hamburg schob sich am 19. Spieltag vorbei. In den großen bevorstehenden Derby-Spieltag gegen den SC DHfK Leipzig geht der Kultklub in Blau als Tabellen-Neunter.
„Sie waren kämpferisch und emotional überlegen“ - Fazit
„Für Göppingen war das ein Sieg des Willens“, analysierte ThSV-Cheftrainer Misha Kaufmann. „Sie haben viel Druck gemacht, wir die Bälle auf komische Art und Weise verloren. 17 technische Fehler sind eine richtige Hypothek. Wir haben die kompakte Abwehr nicht gut bespielen können, sind ungewohnt hektisch geworden. Deshalb kann ich mit dem Ausgang natürlich nicht zufrieden sein.“
Der deutsche Nationalspieler Marko Grgic trug sich am Montag mit elf Toren als bester ThSV-Werfer ein und resümierte: „Sie waren und kämpferisch und emotional überlegen. Da hat man gesehen, sie spielen um alles. Unsere Einstellung hat heute einfach nicht gepasst, diese Niederlage ist selbstverschuldet. Wir haben aber nicht viel Zeit bis zum nächsten Spiel, für das Derby bin ich zuversichtlich, dass wir wieder unser gewohntes Gesicht zeigen.“
„Wir sind vorne immer und immer wieder in die V-Formation Lemgos hineingelaufen, haben über 30, 40 Minuten keinen guten Angriff gespielt“, meinte Rückraumspieler Fynn Hangstein. „Wir wollten den Ball laufen lassen, was uns einfach nicht gut gelungen ist. Zudem hat Göppingen mit gefühlt jedem Angriff getroffen. Es hat uns heute in einigen Bereichen gefehlt.“
Geschäftsführer René Witte sagte zum Spiel: „Wir haben verdient verloren. Mit seiner kompakten Abwehr hat uns FRISCH AUF! Göppingen zu technischen Fehlern gezwungen, etliche Ballverluste provoziert. Bei 17 technischen Fehlern ist es sehr schwer, ein Spiel zu gewinnen. Wir haben nicht unsere beste Leistung abgeliefert. Jetzt heißt es Regenerieren für das anstehende Knallerspiel. Wir werden dann mit anderer Aggressivität und Fokussierung auftreten.“ Schon am Freitag, den 21.02.2025, um 20.00 Uhr besteht die Chance auf Wiedergutmachung in heimischer Halle gegen den SC DHfK Leipzig. Dann sollen zwei Punkte unter der Wartburg verteidigt werden.
J. Gante
Statistik: Frisch Auf Göppingen - ThSV Eisenach 31:27 (13:11)
Frisch Auf Göppingen: Ravensbergen, Ivanisevic (7 Paraden); Neudeck, ten Velde (2), Klöve, Flodman (1), Sarac (2), Hallbäck (7), Persson (2), Schiller (3/3), Jurmala (2), Sunnefeldt (4), Lastro, Gislason (4), Newel, Schmidt (3)
ThSV Eisenach: Spikic (10/1 P.), Heinevetter (1 P.); Vistorop (1), Reichmuth, Capric (2), Hangstein, Attenhofer (5), Walz (3), Mengon (1), Grgic (11), Ende (1), Meyer, Maric, Donker, Snajder (3), Saul
Strafminuten: 1 x 2 Min. / 3 x 2 Min.
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner
Zuschauer: 4.600