Mitten in der Präsidiumssitzung erreichte die Funktionäre des Thüringer Handball-Verbandes in der Vorwoche  eine schockierende Nachricht. Im Alter von erst 64 Jahren ist Gerd Simon gestorben.

Der Bad Salzunger war in ganz Thüringen als Schiedsrichter bekannt und angesehen. Viele Jahre leitete er als Leistungskader des Verbandes mit unterschiedlichen Partnern Spiele in Thüringens höchsten Spielklassen der Frauen und Männer. Aber nicht nur diese Spielleitungen bereiteten ihm Freude. Mit schier grenzenloser Einsatzbereitschaft und Leidenschaft stand er genau so gern bei Nachwuchsspielen als Schiedsrichter auf dem Parkett, wenn notwendig auch allein.

Vor zehn Jahren wurde Simon vom Thüringer Handballverband vor großer Kulisse bei einem Heimspiel des ThSV Eisenach in würdigem Rahmen geehrt. „Gerd Simon ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der Thüringer Handballfamilie. Mit seinem Engagement in verschiedenen Funktionen hat er in den letzten Jahrzehnten mit dazu beigetragen, dass Handball in und um Bad Salzungen eine feste Größe in der Sportlandschaft ist“, würdigte der damalige THV-Präsident Ralf Illert Simons Wirken.

Ein halbes Jahrhundert lang war Simon in den verschiedensten Funktionen für seinen SV Einheit Bad Salzungen tätig. Er begann als Spieler und übernahm frühzeitig den Trainingsbetrieb verschiedener Jugendmannschaften. Wohl größter Erfolg seiner Trainerkarriere war die Thüringer Vizemeisterschaft mit seiner D-Mädchenmannschaft. Später betreute er die männliche B-Jugend im Verein. Behutsam brachte er zahlreichen Handballgenerationen das Abc dieser Sportart bei. Dank seiner Initiative kam es nach 2005 zur engen Zusammenarbeit mit den Salzunger Schulen, insbesondere mit der Parkschule. Dort wurde Handball als Ergänzungsstunde für die Schulanfänger angeboten.

Aber nicht nur auf dem Parkett, sondern auch hinter den Kulissen engagierte er sich. Mehrere Jahre war er Vorsitzender beim SV Einheit, in dessen Vorstand er bis zuletzt als Leiter des Nachwuchsprojektes fungierte. Er hatte auch großen Anteil daran, dass der Verein in schwierigen Zeiten am Leben erhalten werden konnte.

Damit noch nicht genug des Engagements. Mehr als ein Jahrzehnt lang war Simon, der sich mit Ausdauerläufen fit hielt, auch als Zeitnehmer aktiv – häufig auch bei Zweitligaspielen des ThSV Eisenach.

Der ThSV Eisenach übermittelt der Familie von Gerd Simon sein aufrichtiges Mitgefühl.