Unsere Zweite empfängt die Wölfe Erfurt
Oberliga Männer: Alexander Koke heult jetzt mit den „Wölfen Erfurt“ -
Ehemaliger Eisenacher Bundesligaspieler gastiert als Coach des Aufsteigers am Samstagabend beim ThSV Eisenach II/ Gastgeber spricht vom „Pflichtsieg“
Der Himmel hat sich nach dem 32:30-Sieg beim MHV-Absteiger SV Hermsdorf über dem ThSV Eisenach II wieder aufgehellt. Das soll, so Spielertrainer Qendrim Alaj, auch so bleiben. „Unsere Mannschaft hat die Messlatte selbst hochgelegt. Die Leistung von Hermsdorf muss unser Maßstab bleiben. An diese wollen wir auch an diesem Wochenende anknüpfen“, erklärt Qendrim Alaj, der sich damit auch selbst fordert. Er brillierte beim Sieg in Hermsdorf als vorzüglicher Spielgestalter, aber auch mit präzisen Würfen aus dem Feld und vom Siebenmeterstrich. Er führt mit in 5 Spielen erzielten 45 Treffern die Torjägerliste der Oberliga Männer an. Auf Platz 2 folgt Dauerbrenner Mirko Alexy (HSV Ronneburg), der 41 Bälle in 4 Spielen versenkte.
Ehemalige Bundesligaspieler werfen Wölfe Erfurt in die Oberliga Thüringen
Von einem „Pflichtsieg“ spricht Qendrim Alaj mit Blick auf Samstag, 02.11.2024. Der ThSV Eisenach II empfängt an diesem Tag um 19.30 Uhr, also zu bester Eisenacher Handballzeit, die Wölfe Erfurt. Das Team aus der Thüringer Landeshauptstadt erscheint erstmals auf der Karte der Oberliga Männer. Es setzte sich in der Aufstiegsrelegation gegen den 11. der vorjährigen Oberligasaison, den SV Behringen/Sonneborn, durch. In Behringen wurde 35:34, das Rückspiel in Erfurt 40:30 gewonnen. Für diese beiden Relegationsspiele verpflichten die Wölfe Erfurt die ehemaligen Bundesligaspieler Matthias Gerlich und Christopher Kaufmann, die während ihrer Karriere auch für den ThSV Eisenach aufliefen. Auch Wölfe-Trainer Alexander Koke streifte sich als Mittvierziger noch einmal das Trikot über, glänzte als torgefährlicher Spielgestalter. Alexander Koke spielte von 2009 bis 2011 für den ThSV Eisenach, betreute hier auch die C-Jugend, mit der er den Landesmeistertitel eroberte. Vor seiner Zeit in Eisenach war Alexander Koke für den TBV Lemgo und Bayer Dormagen am Ball, nach seiner Zeit unter der Wartburg schlüpfte er in die Trikots des TuS Ferndorf und dem EHV Aue. Hernach, bis 2022, amtierte er als Co-Trainer der deutschen Junioren und Co-Trainer der deutschen Frauen. Aktuell ist er Co-Trainer der männlichen U 21-Nationalmannschaft, unterstützt hier Martin Heuberger. Bein Thüringer Handballverband wirkt Alexander Koke als Mitglied des Bildungsausschusses, verantwortlich für die Trainer Aus- und Weiterbildung. Im Jahr 2014 promovierte Alexander Koke an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit seiner Dissertation über „Handballspezifische Leistungsdiagnostik“. Obwohl mit seiner Familie in Erfurt wohnend, arbeitet Alexander Koke an der Uni in Halle als Dozent und trainiert nach Feierabend die Wölfe Erfurt, die der ehemalige Eisenacher Nachwuchsspieler Andre Ahrens als Vereinspräsident führt.
Gegen Altenburg erster Saisonsieg
Die Wölfe Erfurt sind im harten Oberliga-Alltag angekommen. „Wir bieten jungen ambitionierten Spielern eine Plattform und Zeit, um sich weiterzuentwickeln. Sie müssen sich erst einmal akklimatisieren. Unser Ziel ist der Klassenerhalt“, beschreibt Alexander Koke die Lage. Er selbst konzentriert sich ausschließlich auf seine Trainerrolle. Mit Adrian Winkler angelten sich die Erfurter Verantwortlichen im Sommer vom VfB TM Mühlhausen einen der besten Torhüter der Liga. Aber auch mit dem einstigen Eisenacher im Kasten kassierten sie in 4 Spielen 122 Gegentore, im Schnitt über 30. „Während seiner Zeit in Mühlhausen stand er hinter einer defensiven Abwehr, mit körperlich groß gewachsenen Spielern. Jetzt muss er sich einem anderen Abwehrsystem anpassen“, erklärt Alexander Koke. Linkshänder Miguel Lapacz gehörte vor einigen Jahren zu den hoffnungsvollsten Talenten des ThSV Eisenach. Ihn zog es nach Potsdam, jetzt studiert er in Jena, steht im Kader der Wölfe Erfurt, spielt auf Rückraum Mitte, Rückraum rechts und Rechtsaußen. Der 20-Jährige und zwei Siebzehnjährige besetzen überwiegend den Rückraum. Am vergangenen Spieltag feierte der Aufsteiger mit dem 33:30 über den SV Aufbau Altenburg den ersten Saisonsieg. Torhüter Adrian Winkler sei, so Alexander Koke, ein wichtiger Faktor gewesen. Max Riedel markierte 12, Aurel-Philipp Bartsch 8 Treffer. Die Wölfe Erfurt rangieren mit 2:6 Punkten auf dem 10. Tabellenplatz. Ligaalttag ist der Aufstiegseuphorie gewichen. Kamen zum Aufstiegsspiel gegen den SV Behringen/Sonneborn über 1.000 Zuschauer in die Rieth-Sporthalle, wollten das Spiel gegen das Team aus der Skatstadt nur noch 200 Zuschauer sehen.
ThSV II will Favoritenrolle gerecht werden
„Wir sind gegen die Wölfe Erfurt Favorit, wollen dieser Rolle gerecht werden, einen Lauf starten, bis zum Ende des Kalenderjahres nur Siege einfahren“, erklärt Qendrim Alaj. Hierzu ist freilich eine ähnlich gute Abwehrarbeit wie beim Sieg in Hermsdorf erforderlich. „Lassen wir nicht mehr als 30 Gegentore zu, sollte es Dank unserer Offensivqualitäten in jeder Partie zum Sieg reichen“, so Philipp Urbach, der Kapitän des ThSV Eisenach II. „Eine Unterschätzung könnte fatale Folgen haben“, warnt Qendrim Alaj sein Team mit Blick auf die Heimniederlage gegen den LSV Ziegelheim. „Wir wollen jedes Spiel erfolgreich gestalten, jedes Spiel zum Weiterentwickeln unserer jungen Spieler nutzen“, blickt Alexander Koke auf den Samstagabend. Einige in seinem Team leiden unter einem grippalen Infekt, Alexander Koke hofft dennoch, die erfolgreiche Formation vom Sieg über Altenburg auf das Parkett jener Halle zu schicken, die einst seine Heimstätte war.
Der ThSV Eisenach wird verletzungsbedingt auf Armend Alaj, Felix Cürten, Marec Stupka und wohl auch Hristijan Remenski verzichten müssen. Routinier Duje Miljak ist dabei. Wahrscheinlich werden die Torhüter Christian Trabert und Aron Büchner sowie die Feldspieler Ardit Ukaj, Leif Katzwinkel, Leonard Toelke, Julius Brenner, Qendrim Alaj, Jannis Rehm, Duje Miljak, Maarten Elwert, Philipp Urbach, Conrad Ruppert, Max Schlotzhauer und Emil Weiß auflaufen.
Geleitet wird die Partie von Dominic Große und Patrick Luhn.
Th. Levknecht