Verpatzte Generalprobe vor dem Ligagipfel

ThSV Eisenach II kassiert in der zweiten Halbzeit 26 Gegentore und unterliegt im Testspiel bei MHV-Oberligist HSV Apolda mit 33:42 (16:17)

Leonard Toelke bestätigte seine gute Form

Der ThSV Eisenach II empfängt als Tabellen-Zweiter am Freitag, 19.01.2024 um 19.30 Uhrzum Spitzenspiel in der Handballoberliga der Männer Spitzenreiter VfB Mühlhausen. Beim MHV-Oberligisten HSV Apolda bezog das Team um Spielertrainer Qendrim Alaj am Donnerstagabend eine deftige 33:42 (16:17) Testspiel-Niederlage, verpatzte die Generalprobe vor dem Ligagipfel. 

„Unsere ausländischen Spieler waren zum Jahreswechsel in der Heimat, hatten Hausaufgaben mitbekommen. Es war wichtig, dass alle wieder zusammen spielten“, erklärte Andreas Schöppe, der Co-Trainer des auf dem 12.Tabellenplatz der Mitteldeutschen Oberliga rangierenden HSV Apolda. Der Gastgeber um seine Oldies Florian Dejmek und Jörg Heinemann spielte im zweiten Abschnitt seine Routine aus, profitierte von seinen körperlichen Vorteilen. „Auch bei uns war erstmals der Großteil der Spieler da“, so Qendrim Alaj. Die jungen Eisenacher versäumten es, mit Tempo die Gastgeber in Bredouille zu bringen. „Wir sind zudem aus unserem System ausgebrochen“, konstatierte Qendrim Alaj. Sein Team kassierte im zweiten Abschnitt 26 Gegentore, vielfach nach Tempogegenstößen!Der „zweite Anzug“ scheint (noch) nicht zu passen. „Wir schauen dem Punktspiel gegen den VfB Mühlhausen dennoch mit Optimismus entgegen“, unterstreicht Qendrim Alaj. Er weiß, auf wen er setzen kann, an welchen Stellschrauben in der kommenden Woche noch zu drehen ist. 

In der Besetzung mit Ardit Ukaj auf Links- und Philipp Urbach auf Rechtsaußen, Leonard Tölke, Qendrim Alaj und Julius Brenner im Rückraum, Max Schlotzhauer am Kreis und Christian Trabert im Tor bot der ThSV Eisenach II dem höherklassigen Gastgeber im ersten Abschnitt erfolgreich Paroli. Leonard Tölke (insgesamt 6 Treffer) wies den Formanstieg der letzten Wochen nach. Christian Trabert war im Tor der große Rückhalt. Beim Stand von 11:11(21.) verließ er nach 8 teilweise spektakulären Paraden das ThSV-Gehäuse. Die Keeper Aron Büchner und Bastian Freitag vermochten im Anschluss nicht an diese Leistung anzuknüpfen(parierten zusammen noch 4 Bälle binnen knapp 40 Minuten), wurden im zweiten Abschnitt von ihren Vorderleuten allerdings auch im Stich gelassen. „Im ersten Abschnitt war ich noch mit unserer Abwehr zufrieden“, erklärte Qendrim Alaj trotz 17 Gegentoren bis zum Seitenwechsel. Bis zur Halbzeitsirene gelang auch der eine oder andere Gegenstoß, standen allerdings 13 Fehlwürfe (darunter 3 ausgelassene Siebenmeter) auf der Statistik von Betreuer Frank Schlosser. 

HSV Apolda stillte seinen Torhunger

Die Abwehr wirkte im zweiten Abschnitt insbesondere bei Einläufern schläfrig. Gute Torchancen blieben ungenutzt. Der Apoldaer Schlussmann konnte sich auszeichnen. Vom 17:16 zogen die Hausherren nach Wiederanpfiff rasch auf 22:17 davon (34.). Dem Charakter der Partie entsprechend, wechselte der ThSV Eisenach II munter durch, brachte seine Youngster zum Einsatz. Leif Katzwinkel (links) und Marec Stupka (rechts) besetzten die Außenpositionen. Der HSV Apolda nahm Fahrt auf, verunsicherte mit einer 5:1-Abwehr die jungen Eisenacher, zog auch durch Ballgewinne auf 30:23 (42.) davon. Die Patzer auf Eisenacher Seite häuften sich. Der Mitteldeutsche Oberligist danke, stillte seinen Torhunger. Die inzwischen für den ThSV Eisenach II auf dem Parkett stehende „Jugendbrigade“ wurde geradezu überrollt. „Die körperlichen Defizite und mangelnde Erfahrung waren offenkundig“, urteilte Qendrim Alaj, der mit 9 Treffern (6 vom Strich) erfolgreichster Werfer seines Teams war. Oldie Jörg Heinemann versenkte für die Gastgeber vom Kreis zum 36:26 (49.). Gegen sichtlich resignierende Eisenacher schraubte das Team von Trainer Igor Toskoski seine Trefferausbeute weiter in die Höhe. Nach zwei „Fahrkarten“ in der ersten Halbzeit verwandelte Qendrim Alaj die dem ThSV Eisenach II zugesprochenen Siebenmeter, trugen sich die Youngster Leif Katzwinkel, Marec Stupka und Emil Weiß in die Torschützenliste ein. Joel Stegner markierte den 33. Eisenacher Treffer, zugleich den letzten des Testspieles. „Die Youngster hatten auch einige gute Phasen, setzten aber insgesamt zu wenig von unseren Vorgaben um“, bilanzierte Qendrim Alaj. 

Beim Ligagipfel kommenden Freitag wird er den in Apolda verletzungsbedingt pausierenden Florian Müller und seinen mit der Nationalmannschaft des Kosovo EM-Qualifikationsspiele bestreitenden Bruder Armend Alaj wahrscheinlich wieder aufbieten können. Bis zum Freitaggibt es beim ThSV Eisenach II einiges zu korrigieren….

Statistik

ThSV Eisenach II: Trabert, Freitag, Büchner; Tölke (6), Brenner (5), Urbach (1), Müller, Schlotzhauer (1), Cürten (1), Rehm, Weiß (1), Ukaj (4), Stegner (1), Katzwinkel (3), Q. Alaj (9/6), Stupka (1)

Siebenmeter: HSV Apolda 5/5 – ThSV Eisenach II 5/8 

Zeitstrafen: HSV Apolda 2 x 2 Min. – ThSV Eisenach 2 x 2 Min. 

 

Th. Levknecht

Max Schlotzhauer besetzte über den Großteil der Partie die Kreisposition
Ardit Ukaj markierte im ersten Abschnitt 4 Treffer