Der ersehnte erste Auswärtspunkt war ganz nah

ThSV Eisenach unterliegt nach ganz viel Herz beim TBV Lemgo mit 24:26 (11:14) / Kurzdebüt von Neuzugang Mait Patrail

Eisenachs Abwehr mit viel Herzblut in Lemgo

Der 15. Spieltag hielt für den ThSV Eisenach den 8. Versuch zu den ersten Auswärtspunkten bereit. Der Aufsteiger von der Wartburg gastierte bei einem Bundesliga-Dino, beim im 41. Erstbundesligajahr stehenden TBV Lemgo Lippe, aktuell auf dem 12.Tabellenplatz rangierend. 

Erstmals im ThSV-Trikot, der gestern verpflichtete 35-jährige 2,01 Meter große estnische Nationalspieler Mait Patrail, der im linken Rückraum eingesetzt werden kann, zudem, so Manager Rene Witte, die Abwehr weiter stabilisieren soll. Verzichten musste der ThSV Eisenach auf Rechtsaußen Moritz Ende, der an einer Bauchmuskelzerrung laboriert. Die Wartburgstädter waren dem so ersehnten ersten Auswärtszähler ganz nahe, unterlagen nach packendem Fight knapp mit 24:26 (11:14). Erfolgreichste Werfer für den ThSV Eisenach waren Manuel Zehnder mit 7 sowie Alexander Saul und Willy Weyhrauch mit je 4 Treffern. Für den TBV Lemgo wurde Samuel Zehnder mit 9 Treffern notiert.Von einer Partie mit zwei sehr guten Abwehrreihen sprach Eisenachs Trainer Misha Kaufmann. Er und Geschäftsführer René Witte bescheinigten ihrer Mannschaft ganz viel Engagement, Leidenschaft und Herz. Leider sei es nicht gelungen, das Kollektiv komplett einzubinden. „Der TBV Lemgo operierte abgezockt und clever“, erklärte Misha Kaufmann. Florian Kehrmann, der Coach des TBV Lemgo, war froh gegen leidenschaftliche Eisenacher beide Punkte erobert zu haben.

Der Auftakt verlief für die Eisenacher keineswegs optimal. Zwei Zeitstrafen, davon eine wegen eines Wechselfehlers, und zwei Ballverluste, die Wartburgstädter lagen nach acht Minuten 1:4 hinten. Basierend auf einer leichtfüßigen und einsatzstarken Abwehr stabilisierte sich das Angriffsspiel. Peter Walz markierte die Anschlusstreffer zum 5:6 (14.) und 7:8 (20.). ThSV-Coach Misha Kaufmann variierte in der Abwehr, doch die Gastgeber schlossen konsequent ab, netzten zum 11:8 (25.) und 13:10 (29.) ein. Zwischendurch markierte Willy Weyhrauch per Gegenstoß den 10. Treffer für seine Farben. Die Gäste von der Wartburg ließen gute Torchancen aus, die Hausherren eroberten sich mehrfach das Leder. Kurz vor der Halbzeitpause kam erstmals Neuzugang Mait Patrail auf das Parkett, doch nach dessen Zuspiel unterlief Malte Donker ein technischer Fehler, sodass es bei der 14:11 Halbzeitführung für den TBV Lemgo blieb.

In der zweiten Halbzeit waren die Eisenacher drauf und dran, die Partie an sich zu reißen. Willy Weyhrauch traf von Rechtsaußen zum 16:16-Ausgleich (38.). Beim 16:17 (42., Saul), 17:18 (43., Grgic) und auch beim 21:22 (48., Zehnder) lagen die Eisenacher knapp vorn. Kampf pur war angesagt. Die Eisenacher, zwischenzeitlich mit Jannis Schneibel im Rückraum, legten ganz viel Herz auf die Platte. Die berühmten Kleinigkeiten zum Punktgewinn fehlten jedoch. Da unterlief ein Stürmerfoul, da blieb eine gute Torchance ungenutzt. Hochspannung in der Schlussphase, nach dem 24:22 (56.) verkürzte Ivan Snajder per Strafwurf auf einen Treffer (24:23, 56.). Samuel Zehnder verwandelte für den TBV Lemgo vom Strich zum 25:23 (59.). Mehr als der Anschlusstreffer von Manuel Zehnder per Siebenmeter gelang dem ThSV Eisenach nicht mehr. Die Hausherren retteten nicht nur den Vorsprung über die Zeit, Emil Buhl Laerke wuchtete in der Schluss-Sekunde eine Freiwurfablage zum 26:24 Endstand ein.

Th. Levknecht