Im Interview: Nicolej Krickau, Coach der SG Flensburg-Handewitt 

„Ich erwarte eine kleinere, intimere Arena, wo Handball als Religion gefeiert wird.“

Teamfoto SG Flensburg-Handewitt Hinten v.l.: Jim Gottfridsson, Lukas Jörgensen, Lasse Möller, Blaz Blagotinsek, Johannes Golla, Simon Pytlick, Mads Mensah Mitte v.l.: Physiotherapeutin Jana Ewert, Physiotherapeut Torben Helmer, Mannschaftsarzt Dr. Torsten Ahnsel, C-Trainer Mark Bult, Trainer Nicolej Krickau, Torwarttrainer Michael Bruun, Athletiktrainer Michael Döring, Teambetreuer Kay Bendixen, Sportlicher Leiter Ljubomir Vranjes Vorn v.l.: Aksel Horgen, Teitur Einarsson, August Pedersen, Benjamin Buric, Kevin Möller, Emil Jakobsen, Kay Smits, Johan Hansen

 

 

Zum vorletzten Heimspiel der aktuellen Saison empfängt der ThSV Eisenach am Samstag, 18.05.2024 um 19.00 Uhr mit der SG Flensburg-Handewitt ein nationales und internationales Topteam. Den Wartburgstädtern ist es in ihren Erstbundesligazeiten nicht ein einziges Mal gelungen, die SG Flensburg-Handewitt zu bezwingen. Aber jede Serie geht bekanntlich einmal zu Ende. 

Noch sind einige Tickets erhältlich online unter www.thsv-eisenach.de und in der Geschäftsstelle der ThSV-Marketing GmbH (Am Sportpark 4). 

Die SG Flensburg-Handewitt bestreitet am Mittwoch, 15.05.2024 noch ein Punktspiel beim HSV Hamburg. Zu Wochenbeginn sprachen wir mit Nicolej Krickau, dem Coach der SG Flensburg-Handewitt. 

Die Saison neigt sich dem Ende. In der Bundesliga belegt Ihr Team den 3. Tabellenplatz. Vor der Saison bezeichneten Sie die deutsche Meisterschaft als Ziel. Am SC Magdeburg kommt aber wohl derzeit keiner vorbei? 

Wir waren am Anfang der Saison 5-6 Mannschaften, die sich die deutsche Meisterschaft als Ziel gesetzt hatten. Wir haben unser Ziel von Anfang an recht offen kommuniziert, am Ende der Saison werden jetzt allerdings einige Mannschaften etwas enttäuscht sein. Magdeburg hat die Meisterschaft so gut wie sicher.

Auf internationalem Parkett läuft es für Ihre Mannschaft bestens. Das Final Four der EHF European League am 25. und 26. Mai in Hamburg findet mit der SG Flensburg-Handewitt statt. Wie beurteilen Sie Ihre Chancen?

Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es in der European League für uns „besser“ läuft. Es läuft gut, aber es läuft auch gut in der Bundesliga. Natürlich liegt unser Fokus jetzt allerdings etwas mehr auf den Finals in Hamburg. Unsere Chancen auf den Euro League Titel liegen wohl bei 25%, wie für die anderen Mannschaften auch. Es wird für alle eng und allgemein ein spannendes Wochenende werden.

Auf welche Handballphilosophie setzt Nicolej Krickau?

Ich versuche das mal so kurz wie möglich zusammenzufassen: Ich muss natürlich immer situationsangepasst spielen, je nachdem welche Spieler gerade zur Verfügung stehen. Ansonsten ist eine starke Abwehr immer im Fokus für mich, eine gute Abwehr bringt die Basis um ins Tempospiel, ins Laufen zu kommen. Ich möchte zudem immer, dass wir mit viel Kreativität spielen, damit wir immer Möglichkeiten haben, egal was da vom Gegner kommt.

Ist es ein Vorteil, etliche Landsleute im Kader der SG Flensburg-Handewitt zu haben? 

Nein, ein Vorteil an sich ist es nicht. Das ist mir tatsächlich egal, wo meine Spieler herkommen. Wichtig ist mir allerdings, wie wir miteinander kommunizieren. Natürlich macht es das etwas einfacher, dass wir auch ein paar dänische Spieler haben, mit denen man auch mal in seiner Muttersprache reden kann. Ansonsten fokussiere ich mich nur auf die Kompetenzen und auch die menschlichen Fähigkeiten meiner Spieler, nicht auf die Nationalität.

Welche Sprache wird in der Kabine gesprochen? 

Wir sprechen natürlich deutsch!

Welche Spieler waren zu Nationalmannschaftseinsätzen unterwegs? 

In der letzten Woche waren es Boris Zivkovic (Österreich), Blaz Blagotinsek (Slowenien), Jim Gottfridsson (Schweden), Benjamin Buric (Bosnien), Joannes Golla (Deutschland) und Emil Jakobsen, Lukas Jørgensen, Kevin Møller, Simon Pytlick und Mads Mensah (alle Dänemark). In dieser Saison waren aber tatsächlich alle Spieler der SG schonmal mit der Nationalmannschaft unterwegs. Aksel Horgen und August Pedersen waren schon mit Norwegens B-Mannschaft unterwegs, Lasse Møller war auch schon mal bei Dänemark dabei und Teitur Einarsson war schon bei der isländischen Nationalmannschaft.

Am Samstag geht es für Ihre Mannschaft nach Eisenach. Sie sind sicherlich zum ersten Mal im Thüringer Handballtempel?

Wir freuen uns sehr bei euch in der Arena zu spielen, das wird sehr spannend und ein heißes Spiel. Ich erwarte, wie ich es von meinen früheren Vereinen schon kenne, eine kleinere, intimere Arena, wo Handball als Religion gefeiert wird. Ich bin gespannt auf meinen ersten Besuch bei euch!

Was für eine Partie erwarten Sie? Was geben Sie Ihrem Team mit auf den Weg?

Wir erwarten eine intensive Partie, die sehr abhängig davon sein wird, wer den besseren Start ins Spiel erwischt. Wenn wir gut ins Spiel kommen, können wir hoffentlich früh etwas die Kontrolle übernehmen. Wenn Eisenach den besseren Start hat, wird es ein großer Fight werden. Wir hoffen natürlich, dass wir mit unserer Kreativität und unserer individuellen Qualität alle Situationen lösen können. Wir haben uns hoffentlich gut auf die Abwehr von Eisenach einstellen können.

Wie sieht es bei Ihnen mit Blick auf die Partie in Eisenach personell aus?

Personelle Fragen beantworten wir vor unseren Spielen nie, da muss ich euch leider enttäuschen.

Th. Levknecht