„In Eisenach zu spielen ist immer wieder ein echtes Erlebnis.“

Auszeit mit Torsten Jansen, Trainer HSV Hamburg, vor dem Punktspiel beim ThSV Eisenach  

Tosten Jansen, Coach des HSV Hamburg

Zum Punktspiel in der 1. Handballbundesliga der Männer treffen am Freitag, 20.10.2023 um 20.00 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle Eisenach der ThSV Eisenach (7:11 Punkte, Platz 12) und der HSV Hamburg (8:10 Punkte, Platz 9) aufeinander. 

 

Wir sprachen im Vorfeld mit Torsten Jansen, dem Coach des HSV Hamburg

 

Die Entwicklung Ihres Teams kennt nur eine Richtung: nach oben. Rückkehr ins Oberhaus, Platz 14 und im Vorjahr Platz 7. Wo soll es diese Saison hingehen? 

Es wäre natürlich schön, wenn es immer linear nach oben ginge. Aber aktuell haben wir zum Beispiel eine Phase erwischt, in der es nicht so perfekt für uns läuft und in der wir mit unserer Abwehrleistung nicht zufrieden sind. Wir haben unsere Baustellen und müssen stetig daran arbeiten, sie zu verbessern. Die Teams sind in dieser Saison noch enger zusammengerückt und wer sich seiner Sache zu sicher ist, kann sich ganz schnell in den unteren Tabellenregionen wiederfinden. Ein siebter Platz aus der Vorsaison ist dabei keine Garantie, sondern es bedarf jede Woche harte Arbeit, um sich durchzusetzen.   

Sie können nahezu auf die Mannschaft der Vorsaison bauen, hatten mit Zoran Ilic und Tomislav Severec nur zwei externe Neuzugänge zu integrieren. Sie haben aktuell 8:10Punkte aufzuweisen. Wie sind Sie damit zufrieden? 

Wir hatten keinen Saisonauftakt wie man ihn sich (auch im Vorhinein) wünschen würde. Direkt drei schwere Auswärtsspiele bei absoluten Top-Teams waren eine große Herausforderung. Aber danach haben wir wichtige Punkte eingefahren. Das war gut, aber jetzt müssen wir dort weiter machen und uns in jeder Partie neu beweisen.

Sicherlich überraschend, die 31:36-Heimniederlage gegen den TVB Stuttgart. Was lief da schief? 

Für mich ist in dieser Liga nichts wirklich überraschend. Jeder Gegner hat Qualität und jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. In der Partie gegen Stuttgart waren wir gerade in den ersten Minuten auch in der Abwehr präsent und haben viele Dinge richtig gemacht. Danach haben wir den Faden verloren und haben es nicht geschafft, diesen wiederzufinden. Der TVB hat das ausgenutzt und somit am Ende das Spiel verdient gewonnen. 

Welche Rolle ist dem Ex-Eisenacher Azat Valiullin zugedacht? Wie erfüllt er diese?  

Azat ist nun bereits in seinem dritten Jahr bei uns. Er hat wirklich sehr gute Wurfqualitäten, aber kann genauso gut mitspielen und hat sich dahingehend auch noch mal entwickelt. Er ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und geht im Training voran. Deswegen ist er für uns ein ganz wichtiger Spieler. 

Danij Baijens, einer Ihrer Spielmacher, verletzte sich gegen die Schwaben, wird zunächst ausfallen. Wer übernimmt dessen Aufgaben? 

Am besten alle! Da ist jetzt nicht ein einzelner Spieler mehr gefordert, sondern wir müssen das als Mannschaft lösen. 

Mit Johannes Bitter (41 Jahre) und Jens Vortmann (36) setzen Sie auf routinierte Torhüter. Getreu dem Motto, bei den Torhütern ist es wie mit dem Wein, mit den Jahren immer besser…?  

Beide Spieler bringen selbstverständlich viel Erfahrung mit, hatten aber jeweils keinen so idealen Saisonstart. Deshalb hoffen wir natürlich, dass sich dieses Motto in den kommenden Spielen noch mehr bewahrheitet.   

Haben Sie eine Stammformation? 

Jetzt wo Dani Baijens verletzt ist, leider nicht mehr (lacht). Spaß beiseite: man hat als Trainer natürlich eine gewisse Vorstellung, aber während eines Spiels kann immer eine Menge passieren. Da ist jeder Spieler im Kader wichtig. 

Zuletzt gab es in der Liga etliche „Underdog-Siege“. Worauf ist das aus Ihrer Sicht zurückzuführen?  

Alle in dieser Liga üben den Sport auf sehr professionellem Niveau aus. Dieses Jahr ist die Liga noch viel ausgeglichener und jedes Spiel ist aufs Neue eine Bewährungsprobe. Da bedarf es immer und immer wieder harte Arbeit und beste Leistungen. Wenn man diese nicht bringt, sind alle Teams in der Liga gut genug, um das auszunutzen.“  

Freitag steht das Auswärtsspiel in Eisenach an. Reisen Sie am Vortag an? Was erwarten Sie von dieser Partie? Worauf stellen Sie Ihre Mannschaft ein? 

Unsere Anreise erfolgt am Spieltag. Welch fantastische Atmosphäre uns dann dort erwartet, durfte ich bereits als Spieler und auch als Trainer während der Zweitliga-Saison erfahren. Der Mannschaft und uns Trainern ist natürlich bewusst, was für eine harte Aufgabe ansteht und welche Leistungen der ThSV mit der Unterstützung der Fans abrufen kann. In Eisenach zu spielen ist immer wieder ein echtes Erlebnis, auf dass wir uns alle freuen!

Wie sieht es bei Ihrem Team mit Blick auf den Freitag personell aus?  

„Da kann ich am Donnerstag vielleicht etwas zu sagen.“ (zwinkert)   

Th. Levknecht 

 

Teambild HSV Hamburg Hintere Reihe v.l.: Alexander Hartwig, Dominik Axmann, Zoran Ilic, Jacob Lassen, Azat Valliulin, Lennard Benkendorf, Andreas Magaard, Tomislav Severec, Max Niemann Mitte v.l.: Daten- & Performance-Trainer Lukas Ossenkopp, Athletiktrainer Philipp Winterhoff, Team-Manager Markus Groß, Co-Trainer Blazenko Lackovic, Trainer Torsten Jansen, Mannschaftsarzt Prof. Dr. Michael Hoffmann, Physiotherapeutin Nele Steuwer, Physiotherapeut Matthias Bludau, Maskottchen Fiete Vorne v.l.: Thies Bergemann, Casper Mortensen, Niklas Weller, Alexander Pinski, Johannes Bitter, Jens Vortmann, Leif Tissier, Dani Baijens, Frederik Bo Andersen