Kann der ThSV Eisenach die Löwen zähmen?

Aufsteiger von der Wartburg empfängt am Montagabend mit den Rhein-Neckar Löwen ein absolutes Topteam

Manuel Zehnder, der torgefährliche Spielgestalter des ThSV Eisenach - Foto: M. Wolf

Der Anschluss des 8. Spieltages der 1. Handballbundesliga wird in Eisenach ausgetragen. Erstmals findet an einem Montag ein Bundesligaspiel in Eisenach statt. Um 19.00 Uhr empfängt der ThSV Eisenach mit den Rhein-Neckar Löwen einen Hochkaräter der Liga. 

„Sie sind mit internationalen Top-Spielern, mit Nationalspielern verschiedener Länder mit ganz viel Erfahrung und einem unglaublich breiten Kader besetzt“, erklärt Eisenachs Trainer Misha Kaufmann mit Blick auf die Gäste. Namen wir der gerade sein 500. Bundesligaspiel für die Rhein-Neckar Löwen absolvierende Rechtsaußen Patrick Groetzki, Shootingstar und Spielgestalter Juri Knorr, Kreisspieler Jannik Kohlbacher und Torhüter Mikael Appelgren sprechen für die Klasse des Teams aus Mannheim. Das verletzungsbedingte Fehlen von Uwe Gensheimer wird durch junge Dachse auf der Linksaußenposition überspielt. Kürzlich wurde noch Rückraumspieler Andreas Holst Jensen verpflichtet. „Bei Andreas‘ Verpflichtung ging es insbesondere darum, die hohe Trainingsqualität trotz der Ausfälle sicherzustellen. Das hat sehr gut funktioniert. Als sich dann die Verletztensituation noch einmal zugespitzt hat, war er uns auch auf dem Feld eine wichtige Hilfe“, so Löwen-Trainer Sebastian Hinze. 

Mit 9:3 Punkten sind die Rhein-Neckar Löwen Tabellenführer Füchse Berlin auf den Fersen. „Sie haben einen guten Lauf, spielen einen extrem schnellenHandball. Wir müssen auf ihre erste und zweite Welle aufpassen, selbst konzentriert im Angriff spielen, dann könnte es spannend werden“, blickt Eisenachs Kapitän Peter Walz auf den Montagabend.  „Wir gehen die Partie in Eisenach wie jedes Spiel an – mit einer seriösen Vorbereitung. Ziel ist es, eine sehr gute Abwehr zu stellen, um durch sie ins Tempospiel zu kommen. Im gebundenen Spiel wird es die Aufgabe sein, gegen die unangenehme offensive Abwehr Eisenachs Lösungen zu finden“, erläutert Sebastian Hinze. 

Die Rhein-Neckar Löwen, mit dem ehemaligen Eisenacher Keeper Dragan Jerkovic als Torwarttrainer, haben Respekt vor den Thüringern, reisen bereits am Vortag an, beziehen Quartier im besten Hotel im Stadtzentrum Eisenachs, trainieren am Vormittag des Spieltages in der Werner-Aßmann-Halle. „Die spielen eine ekelhafte Abwehr“, sagt Löwen-Linksaußen Lion Zacharias in Richtung des Aufsteigers und meint das als Kompliment. In der Tat ist der ThSV Eisenach der einzige HBL-Klub, der konsequent auf ein offensives Abwehr-Konzept setzt.  „So wollen die Jungs von Trainer Misha Kaufmann den gegnerischen Angriff ins Stocken bringen, Verwirrung stiften und Ballverluste provozieren. Erstaunlich ist vor allem die Komposition dieses Systems, in dem jeder Spieler genau weiß, was er wann zu machen hat – und dies auch meist zur Umsetzung bringt“, heißt es im Vorschaubericht der Rhein-Neckar Löwen. Eisenachs Regisseur Manuel Zehnder wird darin besondere Beachtung geschenkt: „Im Angriff trumpft Manuel Zehnder groß auf. Die Leihgabe vom HC Erlangen ist Dreh- und Angelpunkt der Eisenacher Offensive. 49 Tore, 18 Vorlagen, dazu wirft der junge Schweizer noch die Siebenmeter: Zehnder zieht sämtliche Fäden und Register, ist der Mann, den es – wo möglich – im Zaum zu halten gilt.“ „Gegen Eisenach tun Fehler mehr weh“, fasst Löwen-Cheftrainer Sebastian Hinze zusammen. Seine Gegneranalyse hat gezeigt: „Gegen Eisenach hat man zehn bis zwölf Angriffe weniger pro Spiel.“ Entsprechend stärker werden Fehler bestraft – weil man weniger Gelegenheiten hat, diese wieder auszugleichen. Soweit die Abwehr. Und der Angriff? „Eisenach ist vielleicht die disziplinierteste Mannschaft in der Bundesliga. Da müssen wir geduldig bleiben, auch die zweite und dritte Aktion verteidigen“, fordert Sebastian Hinze höchste Aufmerksamkeit von seiner Truppe beim Gastspiel in der Werner-Aßmann-Halle.

Die Gastgeber wissen natürlich, sie sind krasser Außenseiter. Sie setzen auf ihr ganz besonders Pfund, die Werner-Aßmann-Halle. „Sie wird uns pushen und Energie verleihen“, ist sich Michael Kaufmann sicher. Er wird voraussichtlich jenes Aufgebot zur Verfügung haben, das am Mittwoch mit einem 26:25-Erfolg bei Ligakonkurrent TVB Stuttgart ins Achtelfinale des DHB-Pokals eingezogen sind. In dem stehen die Rhein-Neckar Löwen als amtierender Pokalsieger automatisch. Sie waren also in der vergangenen Woche spielfrei, hatten Zeit zum Regenerieren. 

Einige wenige Eintrittskarten sind noch online unter www.thsv-eisenach.de zu ergattern. 

Unbedingt beachten!

Der ThSV Eisenach weist auf die angespannte Parkplatzsituation hin. Parkplätze im Bereich des Sportzentrums Katzenaue sind Parkkarten-Inhabern vorbehalten. Die Parkplätze „Spicke“ in der Adam-Opel-Straße sowie der Dualen Hochschule in der Ebertstraße und der Amrastraße stehen für die Besucher des Handballspieles zur Verfügung. Die Straße im Sportkomplex entlang der Hörsel wird zur Einbahnstraße, ist ausschließlich in Richtung West, in Richtung Kasseler Straße und Autobahn-Auffahrt West zu befahren. 

Th. Levknecht

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