Der ThSV Eisenach empfängt am Freitag, 15.09.2023 um 20.00 Uhr in der heimischen Werner-Aßmann-Halle den HBW Balingen-Weilstetten. Vor dem Aufsteigerduell sprachen wir mit Jens Bürkle, dem Coach des HBW Balingen-Weilstetten. 

Der HBW Balingen-Weilstetten stieg unter Ihrer Leitung 2019 in die 1. Liga auf, 2022 ab und kürzlich wieder auf. Droht das Image einer Fahrstuhlmannschaft?

Die Gefahr des Abstiegs ist immer da. Dies ist uns bewusst. Viele Großstädte haben mittlerweile Männermannschaften in der 1. Handballbundesliga, der dauerhafte Ligaerhalt ist deshalb eine riesige Aufgabe. Warum? Weil diese Mannschaften eine ganz andereInfrastruktur, ganz andere Rahmenbedingungen haben. Der HBW Balingen-Weilstetten und der ThSV Eisenach ähneln sich hier sehr. 

Das Gastspiel in der stärksten Liga der Welt soll dieses Mal von Dauer sein. Verstärkungen aus Zagreb wurden verpflichtet. Was erwarten Sie von Nikola Grahovac und Csaba Leimeter?

Von allen unseren Neuzugängen, dazu gehören ja auch Leo Prantner und Mohamed El-Tayar, erwarten wir, dass sie unsere Leistungsfähigkeit erhöhen. Auch wenn erst 4 Spieltage absolviert sind, genau das haben sie bewiesen. Wir sind mit unseren Neuzugängen sehr zufrieden. Das kann ja auch der ThSV Eisenach von seinen Neuverpflichtungen sagen. 

Auf welche Spielphilosophie setzen Sie?

Kurz gesagt: Wir wollen aus einer guten Abwehr ins Tempo kommen. Im Angriff genießen unsere Spieler viele Freiheitsgrade, um Kreativität und Effektivität zu entfalten. Das unterscheidet uns ein wenig vom ThSV Eisenach. 

Hat sich unter Ihren drei Keepern eine Nummer 1 herauskristallisiert? 

Ja, Mohamed El-Tayar macht seine Sache bisher sehr gut. Die Saison hat erst angefangen, auch da ist freilich nichts in Stein gemeißelt. 

Der Ex-Eisenacher Kristian Beciri steht nicht mehr im Aufgebot…? 

Der Vertrag mit Kristian Beciri wurde nicht verlängert. Wir haben uns bewusst für Nikola Grahovac entschieden. Seine Qualität deckt vieles ab, was wir brauchen. Er tut uns richtig gut.

Der Start mit 4:4-Punkten dürfte für ruhiges Arbeiten sorgen?

Bei uns in Balingen ist stets ruhiges und zielgerichtetes Arbeiten angesagt. Wir haben in den ersten Partien gesehen, wir sind in der Lage, in dieser Liga Spiele zu gewinnen. Das freut uns natürlich. Ähnlich wird es dem ThSV Eisenach gehen. Beide Teams haben ihre Qualitäten schon demonstriert. Für uns waren zwei Zähler mehr durchaus drin. Für Eisenach wohl auch, wenn ich an die Partie in Hannover denke. 

"Wir waren heute nicht am Limit. Wir können das besser. Und trotzdem war das ein gutes Spiel von uns“, werden Sie nach der 25:27-Heimniederlage gegen den HC Erlangen zitiert. Was war gut, was fehlte, um zu punkten? 

Ja, wir hätten die Partie durchaus für uns entscheiden können. Wir können besser Abwehr spielen. Hier erreichten wir nicht unser Top-Niveau. Der HC Erlangen war cleverer. Unser Gegenstoß und unser Positionsangriff waren gut. 

Am Freitag steht in Eisenach das Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger und zugleich direkten Kontrahenten um den Ligaverbleib an. Für beide Mannschaften enorm wichtig. Was erwarten Sie für eine Partie? Was geben Sie Ihrer Mannschaft mit auf den Weg?

In den beiden vorjährigen Aufeinandertreffen gab es keinen Gewinner. Vielleicht wird es dieses Mal anders. Ich erwarte eine emotionsgeladene Atmosphäre auf Parkett und Rängen. Ich erwarte eine von taktischen Raffinessen geprägte Partie. Beide Teams gehen mit unterschiedlichen Ansätzen in die 60 Spielminuten. Wir freuen uns, solche Spiele spielen zu dürfen! Ich erwarte - wie in der Vorsaison - Freude vor und während des Spiels. Vielleicht endet ja für uns und Eisenach die Saison mit dem Klassenerhalt. Das wäre doch eine tolleSache?!

Wie sieht es bei Ihnen personell aus? 

Wir werden wahrscheinlich die Formation des Heimspieles gegen den HC Erlangen auf das Parkett der Werner-Aßmann-Halle schicken. 

Th. Levknecht