Schwächephasen minimieren 

ThSV Eisenach arbeitet mit Optimismus am Unternehmen Klassenerhalt 

Malte Donker (hier gegen den DHfK Leipzig) und unser gesamtes Team bereiten sich intensiv auf Teil 2 der Punktspielsaison vor - Foto: G. Frömberg

Die Fachwelt hat Aufsteiger ThSV Eisenach vor dem ersten Saisonpfiff in die Schublade „sicherer Absteiger“ eingeordnet. „Mimi“ Kraus, Stefan Kretzschmar, Pascal Hens und Maik Machulla hatten der Prognose zugestimmt, dass beide Aufsteiger, also der HBW Balingen-Weilstetten und der ThSV Eisenach, nur kurz Teil der Handballbundesliga sein werden. Doch die Wartburgstädter haben mit 13 Pluszählern die Schwelle zum neuen Kalenderjahr überschritten. Sie rangieren zwar auf dem 17. Tabellenplatz, einem Abstiegsplatz, sind aber punktgleich mit dem Bergischen HC, dem TVB Stuttgart und dem HC Erlangen, sie trennt nur ein Punkt vom HSV Hamburgund nur zwei Zähler vom TBV Lemgo Lippe und dem einen dreimal so hohen Etat aufweisenden SC DHfK Leipzig. „Wir wissen, es hätten auch ein bis drei Punkte mehr aber auch weniger sein können“, reflektiert Maik Nowak, der Sportliche Leiter, auf die 19 absolvierten Spiele. Vier Punkte wurden gegen den amtierenden Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen erobert. Wer hätte das gedacht? Elf der 13 Pluszähler gelangen in heimischer Umgebung. „Die Werner-Aßmann-Halle ist eine der noch wenig existierenden engen Hallen, in denen die Stimmung richtig kocht“, erklärte Leipzigs Coach Runar Sigtryggsson, einst selbst Spieler und Trainer beim ThSV Eisenach. „Wir werden von unseren Fans regelrecht getragen“, so Kapitän Peter Walz. Alle Teams laufen mit Ehrfurcht im Thüringer Handballtempel auf. Hier sind die Fans eine Macht! Zu Beginn dieses Kalenderjahres erfolgte ein Run auf Halbjahres- und Einzeltickets für die Spiele bis zum Juni. „Die restlichen Sitzplatzkarten gingen weg wie warme Semmeln“, beschreibt ThSV-Geschäftsführer Rene Witte den Andrang.

Hauptaugenmerk auf die Angriffsgestaltung

Seit dem 08.01.2024 hat ThSV-Coach Misha Kaufmann, seine Schützlinge – zunächst ohne die Länderspielaufgaben absolvierenden Manuel Zehnder und Mateusz Kornecki (bei der EM) und Simone Mengon (Trainingslager und Testspiele mit Italien) – in Vorbereitung des zweiten Teiles der Punktspielsaison zusammen. Im Gesundheitszentrum „newlife“ in Eisenach-Nord, Partner des ThSV Eisenach, fanden athletische Tests statt, wie Rückenscan, Atemkraft, VO2max Messung und Impedanzanalyse.

Eine intensive Auswertung der bisher absolvierten 19 Punktspiele schloss sich an. „Wir definieren viele Themen, werten aus und analysieren“, erläutert Misha Kaufmann. Dazu gehören Mentalität, Kommunikation, das bessere Einhalten von Absprachen, konkrete Spielzüge, besseres Timing, das Spiel am Kreis mit Einläufern, die erste und zweite Welle, das Tempospiel generell und der Rückzug. Das Hauptaugenmerk in den Wochen bis zur Wiederaufnahme der Punktspiele liege, so Misha Kaufmann, auf der Angriffsgestaltung. Aufgrund der angespannten Situation mit überdachten Sportflächen in der Wartbugstadt weichen die Eisenacher zu Trainingseinheiten in Sporthallen im Wartburgkreis aus, erhalten dabei Unterstützung von den jeweils zuständigen Kommunen oder den in der Halle beheimateten Vereinen, wie gerade von der HSG Werratal. Trainiert wird auch in der neuen „Gesundheitswelt“ im „aquaplex“ Eisenach, auch Partner des ThSV Eisenach. 

 

Forderung: Matchplan durchgängig einhalten 

„Mit unseren Greenhorns, mit Spielern nahezu ohne Erstbundesligaerfahrung, brauchen wir Zeit uns anzupassen“, betont Maik Nowak. Manuel Zehnder, mit 148 Treffern nicht nur der Top-Torjäger des ThSV Eisenach, sondern auch der 1. Bundesliga, vom HC Erlangen ausgeliehen, kam bei den Franken in der Vorsaison nur zur Kurzeinsätzen. „Mit unserer Abwehr sind wir größtenteils zufrieden, hätten uns die eine oder andere bessere Torwartleistung gewünscht, doch eine positive Tendenz ist hier sichtbar“, konstatiert Maik Nowak. Mit mehreren offensiven Abwehrsystemen stellen die Eisenacher ihrer Gegenüber immer wieder vor neue Aufgaben. Im Angriff müsse, so der Sportliche Leiter, jede gewinnbringende Torsituation sehr, sehr hart erarbeitet werden. Dem Team unterliefen oftmals fünf- bis zehnminütige Schwächephasen. „Unsere Jungs müssen strukturiert bleiben, sich durchgängig an den Matchplan halten, dann steigen unsere Chancen auf Punkte“, verweist Maik Nowak auf einen Lernprozess. „Bleiben wir nicht ruhig und abgeklärt, geraten wir in die angesprochenen Phasen, die in dieser Liga knallhart bestraft werden“, ergänzt der ehemalige DHB-Auswahltrainer. Diese Schwächephasen gelte es zu reduzieren. 

Testspiel gegen 1. VfL Potsdam

Im Rahmen der Vorbereitung trifft der ThSV Eisenach am 02.02.2023 um 18.00 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle in einem Testspiel auf Zweitbundesliga-Tabellenführer 1. VfL Potsdam. Am Vorabend lädt der ThSV Eisenach zu einem stimmungsvollen Neujahrsempfang seine Sponsoren und Partner ein. 

Punktspiele des ThSV Eisenach in den Monaten Februar und März 2024 (Heimspiele fett)

Mittwoch, 07.02.2024 um 19.00 Uhr: HSG Wetzlar – ThSV Eisenach

Samstag, 10.02.2024 um 19.00 Uhr: ThSV Eisenach – VfL Gummersbach

Donnerstag, 15.02.2024 um 19.00 Uhr: Frisch Auf! Göppingen – ThSV Eisenach 

Sonntag, 25.02.2024 um 16.30 Uhr: THW Kiel - ThSV Eisenach

Donnerstag, 29.02.2024 um 19.00 Uhr: MT Melsungen – ThSV Eisenach

Freitag, 08.03.2024 um 20.00 Uhr: ThSV Eisenach – TSV Hannover-Burgdorf

Sonntag, 24.03.2023 um 15.00 Uhr: SC DHfK Leipzig – ThSV Eisenach  

 

Th. Levknecht

 

Jubel nach dem Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen - Foto: Peter Gebhardt
Philipp Meyer und Peter Walz bei der Abwehrarbeit im Heimsieg über Göppingen - Foto: G. Frömberg
Misha Kaufmann, Rene Witte und Maik Nowak - sportfotoseisenach
Timmy Reichmuth beim Torwurf - Foto: G. Frömberg