Wie stehen die OB-Kandidaten zur Wartburg-Arena?

Wir fragten Christoph Ihling (CDU), Jonny Kraft (SPD) und Stephan Müller (AfD) 

Wer nimmt demnächst auf dem Chefsessel im Eisenacher Rathaus Platz?

Am Sonntag, 26.05.2024 sind Kommunalwahlen. Es werden ein neuer Oberbürgermeister und ein neuer Landrat, sowie ein neuer Stadtrat und ein neuer Kreistag gewählt. Wir alle entscheiden mit, sollten dieses demokratische Grundrecht unbedingt nutzen!

Wir fragten im Vorfeld die Bewerber um das Oberbürgermeisteramt in Eisenach, wie sie zum ThSV Eisenach stehen, wie sie sich zur neuen Arena positionieren.  Christoph Ihling (CDU) und Jonny Kraft (SPD) beantworteten unsere Fragen einzeln. Stephan Müller (AfD) fasste seine Stellungnahme in einem Textbeitrag zusammen, den wir auch in der Gesamtheit veröffentlichen. 

Wir danken allen drei OB-Kandidaten für ihre Wortmeldungen. 

 

Welche Bedeutung messen Sie dem ThSV Eisenach bei? 

Christoph Ihling: Eisenach ist undenkbar ohne Handballsport. Auf diese sportliche Tradition sind wir zu Recht stolz. In der stärksten Liga der Welt kann jeder beim ThSV diese Begeisterung leben, als Nachwuchsspieler, Helfer oder Fan. Handball schweißt unsere Stadt zusammen. Natürlich hat der ThSV eine enorme Strahlkraft sowie eine wirtschaftliche Bedeutung für Eisenach.

 

Jonny Kraft: Der ThSV Eisenach ist ein Verein mit einer großen sportlichen Tradition und einer sehr großen Bedeutung für die Stadt Eisenach. Sehr viele Eisenacher identifizieren sich mit dem ThSV, der Verein gehört zur sportlichen DNA unserer Stadt. Durch den Profibereich wird der Name Eisenachs seit Jahren mit Begeisterung in die Hallen der Bundesligen getragen. Der ThSV ist neben Luther, Bach und Wartburg der sportliche Botschafter unserer Stadt in Deutschland.

 

Der ThSV Eisenach genießt bundesweite Anerkennung, ist ein Imagefaktor für unsere Stadt, steht kurz vor dem Klassenerhalt in der stärksten Liga der Welt. Ohne eine neue Arena hat der ThSV Eisenach keine Zukunftsperspektive in der 1. Handballbundesliga. Wie stehen Sie zum Projekt Wartburg-Arena im Industriedenkmal O 1? 

Christoph Ihling:  Die Wartburg-Arena wird kommen, dafür setze ich mich ein! Mit der neuen Halle schaffen wir bestmögliche Bedingungen für den ThSV. Die Arena ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung unserer Stadt. Es profitieren Sport und Kultur, das gesamte Gelände wird wiederbelebt.

 

Jonny Kraft: Ich bin überzeugt davon, dass der ThSV eine neue Arena braucht, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein. Das Projekt O1 wurde durch mich und meine Fraktion stets konstruktiv-kritisch begleitet. Das Überleben des Projektes in den Jahren 2021 und 2022, der Übergang zur SWG und damit die „Rettung“ der Fördermittel hat uns viel Arbeit und Energie gekostet. Natürlich müssen wir als Stadträte die gesamte Stadt im Blick haben. Es war stets unser Anliegen, das O1 voranzubringen, ohne andere Dinge zu vernachlässigen. Leider war die Projektleitung der Oberbürgermeisterin durch mangelnde Transparenz und Kommunikation gegenüber dem Stadtrat geprägt. Allzu oft erfuhren wir erst aus der Zeitung von Zeitplänen, Kosten und Fördermitteln. Ohne die notwendigen Informationen war uns leider auch kein Handeln im Sinne des Projektes möglich. Auch aktuell ist der Stadtrat mit dem Informationsstand aus der Presse versorgt wurden. Wir haben keinerlei Kenntnisse über die Abstimmungen mit den Fördermittelgebern oder Detailinformationen zur aktuellen Kostenentwicklung. Eine realistische Einschätzung zu Bauzeiten oder Finanzierung ist mir aus diesem Grund aktuell nicht möglich. Das muss sich zukünftig ändern. Ich werde auch zukünftig alles daransetzen, dass der ThSV so schnell wie möglich in einer neuen und zeitgemäßen Halle auflaufen kann.

 

Was werden Sie tun, wenn Sie zum Oberbürgermeister gewählt werden, damit das Projekt im vorgesehenen Zeitplan realisiert wird? 

Christoph Ihling: Ich will, dass in der Wartburg-Arena 2027 Erstligahandball gespielt wird. Als OB ist das Projekt für mich Chefsache, im Dialog mit allen Beteiligten werden wir die Umsetzung vorantreiben. 

 

Jonny Kraft: Ich werde mich so schnell wie möglich in alle Punkte des Projektes einarbeiten, eine zielführende Projektstruktur mit Nutzern und Stadtrat etablieren und meiner Gesamtverantwortung für das Projekt gerecht werden. Mit den Fördermittelgebern muss so schnell wie möglich ein Termin abgestimmt werden, um alle Möglichkeiten zur schnellen Realisierung einer neuen Halle zu prüfen und umzusetzen. 

 

 

Stephan Müller (AfD) Gesamtstatement

Im schönen Eisenach und da gebe ich Ihnen aus eigener Erfahrung gerne Recht, hat der ThSV eine über Gesellschaftssysteme und Jahrzehnte hinweg gewachsene besondere Bedeutung. Stand doch immer sein qualitativ hochwertiger Handballsport bei ihm im Vordergrund. Nicht nur das. Auch als Zuschauermagnet und für die sportliche Betätigung der Eisenacher, gerade im Jugendbereich, hat er sich einen bleibenden Namen gemacht. Der Wiederaufstieg der 1. Mannschaft des ThSV in die 1. Handball-Bundesliga im Jahr 2023 hat für ganz Thüringen neben dem Thüringer HC große Akzente gesetzt. Diese gilt es zu erhalten und es ist die Verpflichtung der Stadt Eisenach, hierfür ein optimales Fundament zu bereiten. Unbestritten gehört dazu eine Arena, die der 1. Handball-Bundesliga würdig ist. Diese Arena ist nötiger denn je. Verleiht sie doch Eisenach bessere und neue Möglichkeiten für den Vereinssport insgesamt und darüber hinaus auch als Kongresshalle für musikalische und sonstige Events. Das wird die ganze Region aufwerten. Leider wurde das Vorhaben O 1 aus meiner Sicht von den politischen Verantwortlichen zu lange und aus oftmals fadenscheinigen Gründen "verschleppt". Man könnte meinen, dass die nötige Investition gar nicht gewollt ist. Das muss sich ändern. Wenn die Stadt etwas will, muss sie das auch umsetzen. Wenn sie das nicht umsetzen kann, muss sie das lernen. Dafür stehe ich ein. In meiner beruflichen Laufbahn habe ich schon selber eine Sportstätte für einen Fußballverein aus der Thüringer Verbandsliga mit erheblichen finanziellen Mitteln saniert und bin damals oft auch auf politischen Widerstand gestoßen. Hier galt aber für mich der Grundsatz, dass das Vorhaben zunächst gewollt sein muss und sich dann die Wege zum Ziel öffnen. Für mich hat Priorität, zunächst die Gesamtfinanzierung des Projektes O 1 sicherzustellen und sodann bei den Zuwendungsbehörden einen Antrag auf vorzeitigen Vorhabensbeginn zu stellen, damit das Projekt O 1 nach Möglichkeit noch im laufenden Jahr begonnen werden kann. Damit wäre auch Ihrem berechtigten Wunsch Rechnung getragen.