Die Punkte zählen
Einer starken ersten folgte eine schwächere zweite Halbzeit: ThSV Eisenach II verbleibt mit 30:26 (18:9-Sieg) über den SV Aufbau Altenburg im Titelrennen
Es bahnt sich ein Dreikampf in der Handballoberliga der Männer um Titel und Aufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga an. Das ist die Botschaft vom vergangenen Samstag. Der Tabellenführer, das Mehrnationenteam der SG Suhl/Goldlauter, bezog im Spitzenspiel eine unerwartet klare 18:26 (8:13) -Niederlage beim VfB TM Mühlhausen. Der ThSV Eisenach II vermeldete einen 30:26 (18:9) -Pflichtsieg über den SV Aufbau Altenburg. Der VfB TM Mühlhausen führt nun mit 30:6 Zählern die Tabelle an, vor der SG Suhl/Goldlautern (28:6 Punkte) und dem ThSV Eisenach II (28:8 Zähler).
Gegenstoß auf Gegenstoß rollte in Richtung Altenburger Kasten
In einer ausgesprochen fairen Partie, die sicher amtierenden Referees Sascha Hauke und Christian Lindig brauchten weder eine gelbe Karte zu zeigen noch eine Zeitstrafe zu verhängen, wurde der ThSV Eisenach II im ersten Abschnitt seiner Favoritenrolle vollauf gerecht, führte nach nicht einmal 10 Minuten mit 9:1. Seine 6:0-Abwehr, mit Ole Gastrock-Mey und Julius Brenner im Innenblock, dahinter ein gut aufgelegter Christian Trabert im Tor, stoppte die Angriffszüge der Altenburger. Wurfversuche wurden geblockt, blitzschnell der Gegenstoß ausgelöst. Tempohandball stürzte die Gäste von einer Verlegenheit in die andere. Eine frühzeitige Auszeit, nach dem Treffer von Philipp Urbach zum 4:0 (5.), änderte daran nichts. „Wir haben unsere Qualitäten gezeigt“, unterstrich Philipp Urbach, der Kapitän des ThSV Eisenach II. Beim 16:6 (23.) durch Linksaußen Ardit Ukaj, der 7 Bälle versenkte, betrug die Differenz erstmals 10 Treffer. „Wir haben bis dahin nahezu alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, vermerkte Qendrim Alaj, der mit viel Übersicht und Raffinesse im ersten Abschnitt das Angriffsspiel seines Teams dirigierende Eisenacher Spielertrainer. Sein immer wieder die Nahtstellen der Gästeabwehr ansteuernde Bruder Armend Alaj (insgesamt 8 Treffer) markierte das 17:7 (28.). Nur Lars Schäfer hatte bei den Gästen in der ersten Halbzeit das richtige Wurfrepertoire dabei, lochte bis zum Seitenwechsel 5 Bälle ein. „Wir hätten zur Pause klarer führen müssen“, befand Qendrim Alaj. Mit einer 18:9-Führung ging es zu den Pausengetränken.
Dominanz verloren
„Statt hochzuschalten, gaben wir mit Beginn der zweiten Halbzeit unser Erfolgssystem auf. Uns unterliefen viele einfache Fehler, wir fabrizierten viele Fehlwürfe. Wir gaben die Dominanz aus der Hand“, fand Philipp Urbach klare kritische Worte. „Wir erarbeiteten uns zwar weiterhin etliche gute Torchancen, doch der Ball verfehlte den Kasten, landete am Holz oder wurde eine Beute des Altenburger Schlussmannes“, konstatierte Qendrim Alaj. Steilpässe aus der Abwehr landeten mehrfach in den Reihen der Gäste. Die Abwehr schien ihre Kompaktheit in der Kabine gelassen zu haben. Die zweiten 30 Minuten gingen mit 17:12 an die Skatstädter. „Wir haben zwar verschiedene Aufstellungen probiert, doch in der Abwehr unterliefen uns einfach zu viele Fehler“, gestand Qendrim Alaj. Die von Lars Schäfer (insgesamt 11 Treffer) und Robby Borngräber (7 Treffer) abgezogenen Bälle landeten immer wieder im ThSV-Kasten. Aron Büchner (22. bis 40. Minute) und Bastian Freitag (40.-60.) standen immer wieder im Brennpunkt, parierten mehrfach erfolgreich, doch das satte Torepolster schmolz und schmolz. „Wir hätten nicht damit gerechnet, dass es noch einmal spannend werden würde, nachdem wir während der ersten Halbzeit in Serie klassisch ausgekontert wurden“, gestand der in der 23. Minute in den Altenburger Kasten eingewechselte Friedrich Schmitt, der mit 11 abgewehrten Bällen Anteil hatte, dass die durch Verletzungen gehandicapte Gäste Morgenluft witterten. Beim 24:21 (47.) leuchtete nur noch ein 3-Tore-Plus für die Hausherren an der Anzeigetafel der Werner-Aßmann-Halle. „Gewackelt hat unser Sieg aber nicht“, betonte Philipp Urbach. Seine Teamkollegen ließen die Gäste nicht näherkommen. Ardit Ukaj traf zum 25:21 (48.). Nach einer Parade von Bastian Freitag zog der über weite Strecken im Rückraum agierende Joel Stegner zum 28:23 ab (52.). Doch die Eisenacher ließen weiter gute Torchancen aus (Ukaj, Müller). Dann versenkten Florian Müller und Joel Stegner zum 30:24 (58.). Leonard Toelke und Conrad Ruppert brachten das Leder aussichtsreich nicht unter. Balazs Matuszka und Lars Schäfer trafen für die Gäste zur Ergebniskosmetik und zum 30:26-Endstand. Sie rangieren mit 11:25 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz, zwei Zähler vor dem SV Town & Country Behringen/Sonneborn.
Noch 4 Punktspiele bis zum Saisonende
„Ja, wir hätten deutlicher gewinnen können, vielleicht sogar müssen, letztendlich zählen die Punkte, und derer zwei haben wir heute mit einem Start-Ziel-Sieg auf der Habenseite verbucht“, erklärte Qendrim Alaj. Am Oster-Wochenende pausiert der ThSV Eisenach II. Am Samstag, 06.04.2024 geht es ins Altenburger Land, zum LSV Ziegelheim. Am Samstag, 13.04.2024 empfängt der ThSV Eisenach II den Post SV Gera. Es folgen ein Heimspiel gegen den HSV Weimar (27.04.2024) und möglicherweise am letzten Spieltag ein Showdown beim VfB TM Mühlhausen (04.05.2024). Für Spannung ist gesorgt!
Statistik
ThSV Eisenach II: Trabert, Büchner, Freitag; Müller (1), Brenner (2), Urbach (3), Stegner (4), Schlotzhauer (1), Toelke, Ukaj (7), A. Alaj (8), Q. Alaj (4/2), Ruppert
SV Aufbau Altenburg: Horvath, Schmitt; Kühn (2), Fischer (1), Engelhardt, Maßow (1), Unger, Schäfer (11), Kießhauer, Borngräber (7), Matuszka (4)
Siebenmeter: ThSV Eisenach II 2/2 – SV Aufbau Altenburg 0
Zeitstrafen: ThSV Eisenach II 0 – SV Aufbau Altenburg 0
Schiedsrichter: Hauke/Lindig
Zuschauer: 216
Th. Levknecht