Torhüter Bastian Freitag hält den Sieg fest

ThSV Eisenach II bejubelt 37:36 (21:16) -Erfolg im Spitzenspiel über die SG Suhl/Goldlauter - Armend und Qendrim Alaj netzten zusammen 17 Bälle ein

 

Ausgelassener Jubel nach dem Sieg über das routinierte Mehrnationenteam der SG Suhl/Goldlauter - sportfotoseisenach

Fast hätte der nahezu im gesamten Spielverlauf in Führung liegende ThSV Eisenach II noch einen Zähler abgegeben, doch mit seiner 17. Parade sicherte Torhüter Bastian Freitag den 37:36 (21:16) -Erfolg seiner Mannschaft über das Mehrnationenteam der SG Suhl/Goldlauter. Die Gäste hatten 11 Sekunden vor der Sirene ihren letzten Spielzug besprochen, brachten Volodomyr Maslak auf Rechtsaußen in Wurfposition, doch dessen knallharten Ball wehrte der 18-jährige ThSV-Keeper mit dem Kopf ab. Die folgende 2-Minuten-Strafe für den Werfer ging im Jubel der Gastgeber und ihres nahezu 300-köpfigen Anhanges unter. 

„Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Wir lieferte eine Lehrstunde in Sachen Mannschaftssport“, sprudelte es aus Qendrim Alaj, dem Spielertrainer des ThSV Eisenach II, heraus. Er und sein Bruder Armend Alaj trugen mit zusammen 17 Treffern zur reichlichen Torausbeute bei. Die Gästeabwehr ließ sich immer wieder aushebeln. „Kompliment an alle im Team. Auch an die, die nicht auf der Platte dabei waren, uns alle von der Bank gepusht haben. Dank an unsere Fans, die uns zum Sieg getragen haben“, betonte Qendrim Alaj. „Unsere individuell starken Spieler sind noch keine Einheit“, räumte Ronny Wiegand, der Coach der SG Suhl/Goldlauter, ein. Die international erfahrenen Haudegen zeigten Nerven, leisteten sich etliche Ballverluste gegen leidenschaftlich fightende Eisenacher. Auf der Torhüterposition verzeichneten die Hausherren ein klares Plus. Für das routinierte Gästetorhüterduo Borisa Eskic/ Andriy Dzhulay wurden nur 7 abgewehrte Bälle notiert. „Der Eisenacher Keeper hat uns den Zahn gezogen. Glückwunsch an ihn für die herausragende Leistung“, so Ronny Wiegand. „Die Abwehr um Leonard Tölke hat mir aber auch geholfen. Besonders, als wir den Block umgestellt haben“, erklärte Bastian Freitag. 

Fünf-Tore-Plus zur Halbzeitpause 

Mit einem 5-Tore-Plus (21:16) war der ThSV Eisenach II zu den Pausengetränken gegangen. „Da stand unsere Abwehr sehr, sehr gut. Im zweiten Abschnitt agierten wir in der Abwehr zu ungeduldig, wollten zu schnell den Ball erobern. Das nutzten die Gäste mit ihren zwei ganz starken Kreisläufern“, konstatierte Qendrim Alaj. Die Kreisläufer Pero Ruzic und Eduard Zakharov (zusammen 16 Treffer) trugen maßgeblich zur Aufholjagd ihres Teams im zweiten Abschnitt bei. Die Eisenacher beantworteten Anschlusstreffer erfolgreich, versenkten vom 23:22 (37.) zum 25:22 (40.) und vom 27:26 (44.) zum 30:27 (47.). Ein Rückhandanspiel von Qendrim Alaj verwandelte Ardit Ukaj zum 33:29 (51.). Eine Vorentscheidung? Mitnichten! Auch, weil die Eisenacher kurzzeitig in doppelter Unterzahl auf dem Parkett standen. Per Siebenmeter traf Nenad Mirkovic zum 35:35-Ausgleich (58.). Armend Alaj übernahm Verantwortung, narrte die Abwehr zum 36:35 (59.). Nur 5 Sekunden später glich Pero Ruzic zum 36:36 aus. Nach Foulspiel an Julius Brenner kassierte Eduard Zakharov eine Zeitstrafe. Wieder tankte sich Armend Alaj zum 37:36 durch. Da waren noch 11 Sekunden zu spielen. „Lasst die Gäste von Außen oder vom Kreis zum Wurf kommen“, lautete die Ansage von ThSV-Torhüter Bastian Freitag an seine Teamkollegen. Er parierte dann den Wurf von Rechtsaußen….

Der Kempa zum Auftakt und Ende der ersten Halbzeit

Der ThSV Eisenach II, nahezu durchgängig mit Ardit Ukaj auf Links- und Florian Müller auf Rechtsaußen, Julius Brenner im linken und Armend Alaj im rechten Rückraum, Qendrim Alaj als Regisseur (für Abwehraufgaben von Leonard Tölke abgelöst). Max Schlotzhauer am Kreis und Bastian Freitag im Tor, begann die Partie schon „routinemäßig“ mit einem Kempa zum 1:0. Florian Müller hatte für Qendrim Alaj aufgelegt. Julius Brenner zerrte aus dem Rückraum immer wieder an den Ketten, schaute keinen auch noch so schmerzhaften Zweikampf, powerte zum 8:5 durch (12.). Mit Spielzügen zum Kreis kamen die Gäste zum Torerfolg (8:8, 13.). Forcierten die Hausherren das Tempo, kamen zum Umschaltspiel, wackelte die Gästeabwehr. Florian Müller, Eisenachs pfeilschneller und treffsicherer 19-jähriger Rechtsaußen versenkte zum 11:9 (15.), 13:10 (17.) und 16:13 (22.). Zwischenzeitlich hatte Oleksandr Shevelev nach grobem Foul an Armend Alaj Rot gesehen (16.). Ein Doppelpack von Qendrim Alaj und ein Treffer von Julius Brenner, auf der Anzeigetafel leuchtete ein 19:14 (27.). Die Gäste liefen sich in der Eisenacher Abwehr festoder scheiterten an Schlussmann Bastian Freitag. Der ThSV Eisenach II beendete die erste Halbzeit mit einem Kempa: Armend Alaj bediente den fliegenden Florian Müller zum 21:16-Pausenstand. 

Am Ende wurde es spannend

Mit einer Aufholjagd starteten die Gäste in den zweiten Abschnitt, verkürzten bis auf einen Treffer (23:22, 37.). Ihr starker Kreisläufer Pero Ruzic kassierte eine und als „Zugabe“ für die Art seines Abganges (“Hampeleinlage“) eine zweite Zeitstrafe. Mit kreativem Angriffsspiel, von Qendrim Alaj initiiert,wurde über beide Außenpositionen erfolgreich abgeschlossen. Ardit Ukaj versenkte zum 25:22 (40.) und 27:24 (43.). Bastian Freitag hatte kurz zuvor dem frei vor ihm auftauchenden Nenad Mirkovic das Leder abgekauft. Mit einer Pressdeckung gegen Qendrim Alaj versuchten die Gäste Eisenachs Angriffsspiel stromlos zu machen. Der Versuch misslang! Florian Müller lochte gleich doppelt zum 29:26 ein (46.). Der Schlussviertelstunde drückte Armend Alaj seinen Stempel auf, der über die rechte Seite die Gästeabwehr immer wieder narrte und den Ball versenkte. Doch die Gäste steckten auch nach dem 33:29 (51.) nicht auf. „Über unsere Abwehrleistung kämpften wir uns zurück“, konstatierte Ronny Wiegand. Sein Team kam im Finish einen Punktgewinn noch ganz nahe, kassierte aber die erste Saisonniederlage.

„Diese wirft uns nicht um. Die Saison ist noch lang, hält manche Überraschung bereit“, ergänzte der Coach der SG Suhl/Goldlauter. Der ThSV Eisenach II, seit März dieses Jahres ungeschlagen, aktuell 6:0 Punkte, will seinen Erfolgsweg konsequent weiter beschreiten, gastiert kommenden Samstag, 28.10.2023 um 17.30 Uhr zum prestigeträchtigen Derby beim SV Town & Country Behringen/Sonneborn, die am Samstag in kleiner Formation (u.a. ohne Tim Rodrian) eine deftige 20:38-Pleite in Altenburg einstecken musste  

 

Statistik

ThSV Eisenach II: Büchner, Freitag; Müller (6), Brenner (7), Urbach, Stegner, Schlotzhauer (1), Rehm, Tölke (1), Ukaj (5), A. Alaj (8), Starke, Katzwinkel, Q. Alaj (9/3), Beyer, Elwert

SG Suhl/Goldlauter: Dzhulay, Eskic; Cetnik (9/4), Ruzic (9), Pamer, Bernath, Shevelev, Mirkovic (5/2), Pejakovic, Buhac (4), Zakharov (7), Lehmann, Maslak (1), Janchew (1), Biskup, Matijasic

Siebenmeter

ThSV Eisenach II 3/4 

SG Suhl/Goldlauter 2/2

Zeitstrafen

ThSV Eisenach II 5 x 2 Min.

SG Suhl/Goldlauter 4 x 2 Min., Rot für Shevelev n. grobem Foulspiel (16.)

Schiedsrichter: Arnold/Kunze

Zuschauer: 277

 

Th. Levknecht

Bastian Freitag jubelt losgelöst - sportfotoseisenach
Qendrim Alaj bei einem seiner 9 Tore - sportfotoseisenach
Glücklich: Qendrim Alaj, Bastian Freitag, Armend Alaj (v.l.) - sportfotoseisenach
Julius Brenner dreht jubelnd ab - sportfotoseisenach
Florian Müller trifft - sportfotoseisenach